Die Bürger sollen entscheiden: Wie soll die „Oide Wiesn“ heißen?
MÜNCHEN - Eins ist klar: 2011 wird es wieder eine Nostalgie-Wiesn geben. Doch wie soll sie heißen? Weil sich der Stadtrat uneinig ist, sollen das jetzt die Bürger in einem Wettbewerb entscheiden.
Die „Historische Wiesn“ bleibt den Münchnern erhalten: Im nächsten Jahr werden sie zumindest eine abgespeckte Variante besuchen können. Am Mittwoch hat der Stadtrat beschlossen, dass es auch künftig einen Nostalgie-Teil auf dem Oktoberfest gibt – mit zwei Zelten für Tanz und Theater und mit historischen Schaustellergeschäften.
Allein die Sache mit dem Namen ist noch nicht ausgestanden. Die Bezeichnung „Oide Wiesn“, die in der aktuellen Beschlussvorlage steht, sagt manchen Stadträten nicht zu. „Die Assoziationen, die dabei aufkommen, sind nicht unbedingt die besten“, befand CSU-Fraktionschef Seppi Schmid. Dafür klingt für ihn der Titel Alt-Münchner Wiesn „nobel“.
Jetzt sind die Bürger gefragt. Der Stadtrat einigte sich darauf, dass der neue Name in einem Wettbewerb gefunden werden soll. Wie genau dieser abläuft, ist noch unklar. Eventuell werden die Münchner Zeitungen einbezogen. Ein zu Scherzen aufgelegter OB Christian Ude meinte, als Moderator könne Heiner Geißler eingeschaltet werden, der „Stuttgart 21“-Schlichter. Tatsächlich soll der Titel aber von einer Jury unter Einbeziehung des Stadtrats gekürt werden.
Für Grünen-Fraktionschefin Lydia Dietrich stand gestern nicht so sehr die Namensgebung im Vordergrund. Sie äußerte Skepsis, ob sich das Konzept über die nächsten Jahre trägt. Ihr Vorschlag: Erst die Wiederholung der Brauchtumswiesn im nächsten Jahr, „dann reden wir weiter“.
Doch das kann so nicht funktionieren, konterte Wiesn-Stadtrat Helmut Schmid von der SPD. „Wir werden keinen Investoren finden, wenn wir das auf ein Jahr beschränken.“ Jetzt soll die „Wie-auch-immer-Wiesn“ also zur Institution werden. Julia Lenders
Wie soll die "Oide Wiesn" heißen? Debattieren Sie mit! Ihre Vorschläge drucken wir in der morgigen AZ ab.