Deutschland rutscht durchs Schneegestöber
Vor allem die Lastwagen sind das Problem: Viele haben noch Sommerreifen, bleiben an den Steigungen liegen und blockieren den gesamten Verkehr. Der Höchstwert waren 234 Kilometer Stau.
Heftiger Schneefall hat viele Straßen und Autobahnen in Nordrhein-Westfalen am Mittwoch in Rutschbahnen verwandelt. Vor allem im Bergischen Land, in der Eifel und im Hochsauerland verzeichnete die Polizei Dutzende Verkehrsunfälle.
Dabei blieb es jedoch überwiegend bei Blechschäden. Autofahrer standen im morgendlichen Berufsverkehr teilweise bis zu 20 Kilometer im Stau. Insbesondere quer stehende Lkw behinderten die Weiterfahrt. In der Region um Wuppertal sei mit bis zu 15 Zentimetern so viel Schnee gefallen, dass die Räumdienste kaum nachgekommen seien, sagte ein Polizeisprecher. Eine Entspannung der Lage im Bergischen Land war wegen des anhaltenden Schneefalls auch am Vormittag noch nicht in Sicht.
Kein Durchkommen für Räumfahrzeuge
Problem seien insbesondere Laster, die noch mit Sommerreifen unterwegs seien. «Sie bleiben an den Steigungen stecken und blockieren den gesamten Verkehrsfluss», sagte der Sprecher. So brachte starker Schneefall den Verkehr auf der Autobahn 3 zwischen Limburg und der Raststätte Medenbach im Taunus fast komplett zum Erliegen. Ab Limburg bewegte sich der Verkehr nur noch langsam vorwärts, von Idstein an ging bei geschlossener Schneedecke gar nichts mehr. Es bildete sich ein 15 Kilometer langer Stau, wie die Autobahnpolizei in Wiesbaden mitteilte. Für Räumfahrzeuge gebe es kein Durchkommen.
Gefährliche überfrierende Nässe
Im Hochsauerlandkreis kam es bereits am frühen Morgen bis 7 Uhr zu 15 Unfällen. In Winterberg und Meschede gab es Verkehrsbehinderungen, weil Lastwagen an Steigungen stecken blieben. Auch bei Olpe und Euskirchen führten abgestellte Lastwagen an Berghängen zu Staus. Überfrierende Nässe verursachte auch im Norden und Nordosten Deutschlands zahlreiche Unfälle. Insgesamt verzeichnete die Landesleitstelle der Polizei in Neuss am Dienstagmorgen zu Spitzenzeiten bis zu 234 Kilometer Stau. (AP/dpa)
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