Deutsche Geisel nach drei Monaten bei Al Kaida wieder frei

Drei Monate mussten sie ausharren. Jetzt sind zwei Touristinnen aus Deutschland und der Schweiz wieder frei. Sie waren im Januar in der Grenzregion zwischen Mali und Niger von Al Kaida-Anhängern überfallen worden.
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Die von Islamisten entführte Deutsche ist wieder frei. Sie sei gezeichnet von den Strapazen und der Verschleppung, sagte Frank-Walter Steinmeier.
dpa Die von Islamisten entführte Deutsche ist wieder frei. Sie sei gezeichnet von den Strapazen und der Verschleppung, sagte Frank-Walter Steinmeier.

Bamako - Drei Monate mussten sie ausharren. Jetzt sind zwei Touristinnen aus Deutschland und der Schweiz wieder frei. Sie waren im Januar in der Grenzregion zwischen Mali und Niger von Al Kaida-Anhängern überfallen worden.

Nach dreimonatiger Gefangenschaft im afrikanischen Wüstenstaat Mali sind zwei Touristinnen aus Deutschland und der Schweiz wieder frei. Mit ihnen ließen die Geiselnehmer zwei kanadische Mitarbeiter der Vereinten Nationen gehen.

In Berlin teilte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier am Mittwochabend mit, die deutsche Touristin befinde sich in der Obhut der malischen Behörden. Die Rentnerin sei gezeichnet von den Strapazen der Verschleppung und werde medizinisch betreut. „Ich bin sehr froh und erleichtert, dass die in Mali verschleppte deutsche Staatsangehörige wieder in Freiheit ist“, sagte Steinmeier.

"Wir haben eng und vertrauensvoll zusammengearbeitet"

Er dankte dem Krisenstab in Berlin, der deutschen Botschaft in der malischen Hauptstadt Bamako und allen anderen Beteiligten für ihren Einsatz. Besonders hob er die malische Regierung von Präsident Amadou Toumani Touré hervor, „mit der wir eng und vertrauensvoll zusammengearbeitet haben“.

Im Heimatort der Rentnerin, in Mühltal bei Darmstadt, hat die Freilassung große Freude ausgelöst. „Wir sind überglücklich“, sagte Bürgermeisterin Astrid Mannes. „Alle Mühltaler haben mitgezittert.“ Wann die 77-Jährige nach Hause kommt, sei noch nicht klar.

Ein Brite und ein Schweizer bleiben in Geiselhaft

Der Gruppe eines deutschen Reiseveranstalters gehörten auch ein Schweizer und ein Brite an. Zu ihrem Schicksal lagen in Bamako keine Angaben vor. Das Außenministerium in Bern forderte mit Nachdruck, dass alle noch entführten Geiseln umgehend und bedingungslos freigelassen werden. Das Ministerium werde seine intensiven Bemühungen in Zusammenarbeit mit den betroffenen Regierungen fortsetzen. Außenministerin Micheline Calmy-Rey war erst in der vergangenen Woche zu Gesprächen in Mali gewesen.

Präsidentensprecher Seydou Cissouma sagte, neben zwei Touristinnen seien der Sondergesandte der Vereinten Nationen für Niger, Robert Fowler, und dessen Berater Louis Guay freigelassen worden. Die beiden kanadischen UN-Diplomaten waren im Dezember in Niger verschleppt und ins Nachbarland Mali gebracht worden. Der kanadische Ministerpräsident Stephen Harper begrüßte ihre Freilassung und betonte, seine Regierung habe kein Lösegeld gezahlt.

Die Uno sollte ohne Angst arbeiten können

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon begrüßte die Freilassung der vier Geiseln und dankte den Behörden in Burkina Faso, Mali und Niger. UN-Mitarbeiter sollten ihrer wichtigen Arbeit ohne Angst nachgehen können, sagte UN-Sprecherin Marie Okabe.

Die Al-Kaida im Islamischen Nordafrika (AQMI) ist vor allem in Algerien aktiv. Die beiden kanadischen UN-Mitarbeiter sollen nach Regierungsangaben aus Niger von Tuareg-Rebellen verschleppt worden sein. Danach wurden sie nach Informationen westlicher Geheimdienste möglicherweise der AQMI übergeben.(AP/dpa)

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