Der Traum vom Öko-Fliegen

Von Biokraftstoff bis Sonnenenergie: Die Zukunft der Luftfahrt ist grün. Bis 2050 will die Branche die CO2-Emissionen halbieren. Weitreichende Pläne gibt’s auch fürs Innere.  
von  V. Assmann
Fliegen mit himmlischem Rundum-Blick : Was wirkt wie aus einem James-Cameron-Film, haben sich Airbus-Ingenieure ausgemalt. Für das Jahr 2050.
Fliegen mit himmlischem Rundum-Blick : Was wirkt wie aus einem James-Cameron-Film, haben sich Airbus-Ingenieure ausgemalt. Für das Jahr 2050. © dpa

Von Biokraftstoff bis Sonnenenergie: Die Zukunft der Luftfahrt ist grün. Bis 2050 will die Branche die CO2-Emissionen halbieren. Weitreichende Pläne gibt’s auch fürs Innere.

Le Bourget -  Wie werden wir in Zukunft fliegen? Um diese Frage kreist alles bei der noch bis Sonntag stattfindene Luftfahrtshowin Le Bourget. So unterschiedlich die Antworten ausfallen, in einem sind sich alle einig: Fliegen soll klimafreundlicher werden, Denn schon heute ist der Luftverkehr für zwei Prozent aller vom Menschen verursachten CO2-Emissionen verantwortlich. Und die Zahl der Fluggäste verdoppelt sich alle 15 Jahre.

Das Ziel der Branche: Die Emissionen bis 2050 im Vergleich zu 2005 zu halbieren. Gleichzeitig soll Fliegen komfortabler werden. An diesen Konzepten wird getüftelt:

Biokraftstoffe: Kraftstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen sollen jährlich mehrere Millionen Tonnen Schadstoff- Emissionen einsparen. Der Verband „Aviation Initiative for Renewable Energy in German“ (Aireg) setzt seine Hoffnung etwa auf Mikroalgen und die Jatropha-Nuss.

Die „grüne Concorde“: Airbus- Mutter EADS arbeitet an einem Hochgeschwindigkeits- Flieger für bis zu 100 Passagiere, der in 32 Kilometern Höhe mit mehr als 4200 Stundenkilometern fliegen soll. Das Konzept: Der Überschall- Jet Zehst (Zero Emission Hypersonic Transport) soll mit einem von Biosprit betriebenen Turbojet bis auf fünf Kilometer Höhe starten, wo dann für ein paar Minuten seine Raketentriebwerke zünden. Dann übernehmen Staustrahltriebwerke den Antrieb, die bislang nur bei Raketen angewendet werden. Zur Landung gleitet der Jet wie ein Segelflugzeug, ehe die Turbojets eingeschaltet werden. 2050 soll es soweit sein.

Solar: Fliegen mit der Kraft der Sonne? Dass das möglich ist, zeigt in immer neuen Versuchen das Schweizer Solarflugzeug „Solar Impulse". Der einsitzige Prototyp HB-SIA, der im Juli 2010 seinen ersten 24-Stunden-Flug absolvierte, besitzt 12 000 Solarzellen. Sie laden im Idealfall die Batterien auf, die dann die vier Elektromotorenmit einer Leistung von je etwa zehn PS antreiben. Spitzengeschwindigkeit: 120 km/h. 2014 ist eine Weltumrundung geplant. Bereits in den nächsten Monaten soll ein ähnliches Flugzeug für Langstreckenflüge konstruiert werden.

Komfort: Ingenieure machen sich nicht nur Gedanken, wie sie die Flugzeuge effizienter in die Luft und schneller ans Ziel bringen. Sie wollen auch, dass sich Passagiere im Flugzeugbauch wohler fühlen: Bei Airbus gibt es Ideen für ein verglastes Flugzeugdach, durch das die Passagiere in den Himmel schauen können. Noch mehr Zukunftsmusik: Der virtueller Golfplatz. Guten Flug!

 

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