Der Tag, an dem die Columbia verglühte

Am Freitag vor 10 Jahren geschah eines der schwersten Unglücke der US-Raumfahrtsgeschichte
Lukas Kurkowski |
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Ein Foto aus dem Januar 2003: Astronaut Rick D. Husband an Bord der "Columbia".
AP Ein Foto aus dem Januar 2003: Astronaut Rick D. Husband an Bord der "Columbia".

Am Freitag vor zehn Jahren ereignete sich eines der größten Unglücke der US-Raumfahrtgeschichte: Der Absturz der „Columbia“-Raumfähre erschütterte das Space-Shuttle-Programm

NEW YORK
20 Minuten wären es noch gewesen, dann hätten sie es geschafft: Fünf Männer und zwei Frauen standen kurz vor dem größten Triumph ihrer Laufbahn. Sie waren Astronauten: die siebenköpfige Besatzung der „Columbia“- Raumfähre der Nasa. Sie freuten sich auf ihre Familien und sie wollten sich feiern lassen für die gerade hinter sich gebrachte 16-tägige Weltall-Mission. Nur eine Sache stand ihnen noch bevor: die Landung.

Millionen von Menschen sahen ihnen bei ihrer Rückkehr live im Fernsehen zu. Doch statt der Jubel-Bilder kam alles ganz anders. Die vergnügte Feier-Atmosphäre im Kennedy Space Center schlug um in blankes Entsetzen: Vor den Augen der Welt barst das Space-Shuttle, das die Weltraumeroberer sicher auf die Erde bringen sollte, und zerbrach in schier tausend hell glühende Stücke.

Die Nasa gab zunächst keine genauen Informationen raus. Man solle Trümmer melden und bloß nicht berühren. Über die Astronauten: nichts. Kann ein Mensch so etwa überleben?
Später am gleichen Tag gab es Gewissheit: George W. Bush, damals Präsident, wandte sich mit furchtbaren Neuigkeiten an die Nation: „Die Columbia ist verloren, es gibt keine Überlebenden.

Genau zehn Jahre ist das Unglück nun her. Überall in den USA finden heute Gedenkveranstaltungen für die toten Astronauten statt. 

Schon beim Start nahm das Unglück seinen Lauf

Die „Columbia“-Crew bestand aus vier Neulingen und drei erfahrenen Weltraum-Fahrern: Der Kommandant Rick Husband und die Missionsspezialisten Kalpana Chawla und Michael Anderson flogen bereits zum zweiten Mal ins All. Der erfahrenste Teilnehmer bei dieser Mission war aber das Schiff selbst. Für die „Columbia“ war es die 28. Mission. Ihre erste startete sie bereits am 12. April 1981. Auch drei Deutsche flogen schon mit der „Columbia“: Ulf Merbold, Ulrich Walter und Hans Schlegel.

Nach monatelangen Untersuchungen stand fest: Der Grundstein für die Katastrophe wurde bereits beim Start gelegt. Ein Stück Isolierschaum hatte sich vom Haupttank gelöst und den Hitzeschild der Fähre durchschlagen. Beim Wiedereintritt in die Atmosphäre traten heiße Gase ein und zerstörten das Shuttle. Dass sich Isoliermaterial löst, war bereits häufiger vorgekommen.

Für die Nasa noch kein Grund zur Beunruhigung. Auch in einer Video-Analyse bemerkte man nicht, dass ein Loch geschlagen wurde. Einzelne Nasa-Ingenieure forderten, Satelliten-Bilder vom Raumschiff im All zum machen, um die Außenhülle zu begutachten. Doch man winkte ab – unnötig. Alle verbliebenen Shuttles wurden nach dem Unglück mit Technologie aufgerüstet, die die Erkennung von äußerlichen Schäden jederzeit ermöglicht.

Das Space-Shuttle-Programm erholte sich aber nicht mehr wirklich von dem Schock und ist im Sommer 2011 eingestellt worden. Mittlerweile lassen sich die amerikanischen Astronauten von den Russen mitnehmen.

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