Der Papst und das liebe Geld
Für Papst Franziskus ist Reichtum eine gute Sache, aber nur, wenn man auch solidarisch ist
Reichtum ist aus der Sicht von Papst Franziskus eine gute Sache, sofern er in praktizierter Solidarität geteilt wird. Denn das Geld schaffe und vermehre menschliche Freiheit, es sei also „ein Mittel, das unsere Fähigkeiten vergrößert“, schreibt Franziskus in seinem Vorwort zu dem neuen Buch „Arm für die Armen“ des Präfekten der Glaubenskongregation, Gerhard Ludwig Müller. Wichtig sei jedoch, dass Reichtum sich nicht gegen den Menschen wende und sie voneinander entferne. Wenn wirtschaftliche Macht Reichtum bringe, den man für sich horte, sei dies negativ und führe zu Ungerechtigkeit. Es gebe viele Formen von Armut, wobei wirtschaftlich arm zu sein heute mit dem größten Grauen betrachtet werde, meint der Papst, der seit Beginn seines Pontifikats vor knapp einem Jahr eine „arme Kirche für die Armen“ propagiert. Es gebe aber nicht nur ökonomische Armut, und man solle sich auch nicht fürchten, sich als bedürftig zu sehen. Das Buch des deutschen Präfekten über die Armut erscheint nach seiner Erhebung zum Kardinal an diesem Samstag. Radio Vatikan und der „Corriere della Sera“ berichteten am Mittwoch vorab darüber. Gerhard Ludwig Müller hat sich in Lateinamerika für die Armen engagiert und ist freundschaftlich mit Gustavo Gutierrez verbunden, einem bekannten Befreiungstheologen. Der argentinische Papst wiederum dringt darauf, dass seine katholische Kirche an die „Ränder“, zu den Armen, geht.
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