Der Mitte der Gesellschaft geht es noch gut

Eine Studie zeigt: Den 30- bis 59-Jährigen hierzulande geht es momentan gut. Doch langfristig macht die finanzielle Zukunft der „Generation Sandwich“ Sorgen  
von  nl

Eine Studie zeigt: Den 30- bis 59-Jährigen hierzulande geht es momentan gut. Doch langfristig macht die finanzielle Zukunft der „Generation Sandwich“ Sorgen

Berlin - Sie sind die Sandwich-Generation: 35 Millionen Menschen zwischen 30 und 59 Jahren sind die Stütze der sozialen Sicherung in Deutschland: Mit ihren Beiträgen für die Rente sind sie für die ältere Generation verantwortlich, gleichzeitig müssen sie noch die jüngere Generation versorgen – und das eigene Leben soll auch noch finanziert werden.

Im Auftrag des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) fragte das Institut für Demoskopie Allensbach (IfD) die 30- bis 59-Jährigen: Was wollen Sie vom Leben? Wovor haben Sie Angst? Wie zufrieden sind Sie? Die sogenannte Generation Mitte will vor allem eines: Stabilität – und das in allen Lebensbereichen.

Für 90 Prozent der 1420 befragten Männer und Frauen ist die Gesundheit am wichtigsten, auf dem zweiten Platz folgt eine glückliche und stabile Partnerschaft, 79Prozent wünschen sich finanzielle Unabhängigkeit. Aktuell sind die 30- bis 59-Jährigen mit ihrer Situation zufrieden (im Schnitt 7,2 auf einer Skala von 0 bis 10). Die meisten Sorgen machen der Generation momentan die eigene Gesundheit und das Wohlergehen der engsten Familie.

Die Generation Mitte blickt zwar zur Zeit mit gewissen Sorgen in die Zukunft, aber eine langfristige Planung – zum Beispiel für die Erhaltung des Lebensstandards – steht für sie eher nicht im Vordergrund. Die Hälfte der Befragung glaubt, dass sich in den nächsten fünf Jahren am finanziellen Status Quo nicht viel ändern wird. Jeder zweite der Befragten richtet sich aber darauf ein, dass im Rentenalter gespart werden muss. Besonders häufig kommt das bei den Einkommensschichten unter 1750 Euro Monatseinkommen vor. Frauen, vor allem Mütter, machen sich mehr Sorgen. Doch eine intensivere Beschäftigung mit diesem Thema bleibt aus.

Laut der Umfrage haben sich zum Beispiel erst 39 Prozent der 30- bis 39-Jährigen mit ihrer konkreten finanziellen Lage im Alter beschäftigt. Drei Viertel der Befragten finden Sparen zwar gut – aber nur, wenn es das Leben nicht zu sehr einschränkt. Und 37 Prozent sind der Meinung, dass die finanzielle Zukunft sowieso nicht länger als fünf Jahre im Voraus geplant werden kann.

Besonders die Frauen sind in der Generation Mitte benachteiligt. „Unsere Untersuchung zeigt, dass Frauen nach wie vor deutlich im Rückstand sind, wenn es um die finanzielle Absicherung ihres Lebensabends geht“, so IfD-Geschäftsführerin Renate Köcher. 27 Prozent sind derzeit wegen der Kinder nicht voll berufstätig, 52 Prozent sind früher teilweise oder ganz aus dem Berufsleben ausgestiegen. Bei den Männern ist das nur bei neun Prozent der Fall.

Die Rollenbilder haben sich auch nicht gravierend verschoben. 45 Prozent würden am liebsten in folgender Konstellation leben: Der Mann arbeitet Vollzeit, die Frau Teilzeit und sie kümmert sich um Haushalt und Kinder.

 

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.