Der Michelle-Effekt: So will Obamas Frau Europa verzaubern

MÜNCHEN - Erst hieß es, sie kommt nicht. Jetzt kommt sie aber doch! Alle Augen sind auf die First Lady gerichtet. Experten sind sich sicher: Michelle Obama wird ihrem Mann die Schau stehlen.
Sie ziert das Titelbild der Vogue, sie lässt sich von Oprah Winfrey hofieren, die ganze Nation, beziehungsweise die halbe Welt diskutiert über ihre Oberarm-Muskulatur und die Enge ihrere Kleider. Michelle Obama ist nicht nur die Frau des Präsidenten, sie ist ein Superstar, sie ist Mrs. America. Barack Obama hat seine Frau sicherlich mit Bedacht gebeten, ihn auf seiner Europareise zu begleiten. Er setzt auf den Michelle-Effekt, der womöglich über unangenehme Nebenwirkungen seines Besuchs hinweghelfen könnte. Die richtige Strategie, wie der Politikexperte Simon Serfaty vom Washingtoner Institut CSIS voraussagt: „Michelle Obama wird ihrem Mann wohl die Schau stehlen und zur Aura des neuen Präsidenten beitragen, der für jenes Amerika steht, das die Europäer gern mögen.“
Unklar ist bisher, ob die First Lady ihren neuen HaarStylisten Johnny Wright aus Hollywood mitbringt. Auch Michelle ist sich bewusst, dass sie intensiver wahrgenommen wird, als Vorgängerinnen wie Barbara und Laura Bush und selbst Hillary Clinton zu Beginn von Bill Clintons Amtszeit.
Michelle Obama verkörpert den Wechsel, das neue Amerika. US-Publizisten attestierten ihr bereits, sie beherrsche das „Prinzip Lady Di“ - bei allem Schick präsentiert sie sich auch volksnah. Sie erzählt in einer Talkshow, dass sie sich auch mal im Internet ein günstiges Kleid bestellt. Zu Festen im Weißen Haus lädt sie neben Popstars und Spitzenpolitikern auch Sekretärinnen und Studenten ein. Den Garten des Weißen Hauses gräbt sie zusammen mit Schulkindern um, und sie hilft mit in Suppenküchen. Glamourös und gleichzeitig volksnah, so empfinden viele Amerikaner sie und so will die 45-Jährige auch in Europa für ihrem Mann Sympathien einfahren.
In ihrer Heimat wurde Michelle Obama derweil eine weitere Ehre zuteil: Ihr Leben erschien als Comic, 22 Seiten aus der Reihe „Female Force“. Von Sarah Palin und Hillary Clinton gibt’s die auch schon.