Der Kurvenstar im Kinderzimmer

Heute beginnt der Party-Marathon zum 50. Geburtstag der berühmtesten Puppe der Welt. Vier AZ-Redakteure beschreiben, was sie mit der Plastik-Beauty verbindet.
von  Abendzeitung

Heute beginnt der Party-Marathon zum 50. Geburtstag der berühmtesten Puppe der Welt. Vier AZ-Redakteure beschreiben, was sie mit der Plastik-Beauty verbindet.

Vom Keller ins Herz

I’m a Barbie-Girl – ja, ich gebe es zu: Barbie war alles für mich. Mit ihr wurde meine Kinder-Welt rosarot. Über meine erste Barbie freute ich mich wie über die Geburt einer älteren Schwester. Sie war die Zukunft. Ihr konnte ich Röcke, BHs und hochhackige Schuhe anziehen als ich selbst lange davon entfernt war. Ihr konnte ich die Haare abschneiden, als ich mich das an mir noch nicht traute. Barbie konnte Ken, meine erste große Liebe mit den Plastik-Haaren, küssen. Bevor ich geküsst wurde.

Meine Barbies begleiteten mich wie Freundinnen. Heute liegen sie verstaubt im Keller. Wie schrecklich! Ich hole sie sofort in mein Leben zurück. Kimberly Hoppe

Zu filigran für Männerhände

Haben Sie schonmal versucht, einer Barbie die hautenge Jeans anzuziehen? Nein? Lassen Sie’s. Zehn Versuche mindestens, bis das halbwegs klappt – und das Stoffteil nicht schon zerrissen ist. Oder Papa die für Männerhände viel zu filigrane Puppe in eine Ecke gepfeffert hat. Aber was tut man nicht alles für zwei Töchter, die wie die meisten Mädels in dem Alter (6 und 10) jede ihrer Barbies heiß lieben. Wieviele es sind, da haben wir Eltern längst den Überblick verloren.

Sicher ist: Es sind für beide immer gleich viele. Sonst droht Stress. Allerdings nur bei Barbie. Wer mehr Kens hat, ist nicht so wichtig. Kommt vielleicht noch. Soll mir recht sein – solange er nur weitere Hosen trägt als sie.

Andreas Jalsovec

Bei Petra flossen die Tränen

Sie war meine Stilikone zwischen fünf und zehn. Mit neun wollte ich genauso lange Haare und unbedingt den pinken Lippenstift. Und dann die märchenhaften Kleider – ein Traum! Natürlich gehörte nicht nur Barbie zu meinen Schätzen. Das Traumhaus, das Pferd mit Kutsche und natürlich Ken füllten oft meine Wunschliste – zur Verzweiflung meiner Eltern. Gab’s eine „Petra“ (die blöde Barbie-Kopie), flossen die Tränen. Die ging gar nicht.

Ich fürchte, Barbie hat mich bis heute geprägt. Ich liebe tolle Kleider und schicke Frisuren. Nur der pinke Lippenstift muss nicht mehr sein.

Bianca Leppert

Beischlaf mit Skeletor

Barbie hat mich aufgeklärt. Irgendwann in den 80ern war’s, als ich eine intime Begegnung zwischen Skeletor, dem Herrscher der Unterwelt, und ihr, der blonden 90-20-90-Puppe meiner Schwester, inszenierte. Schauplatz war perfiderweise Grayskull, die Festung von Skeletors Widersacher He-Man also. Aber der war gerad nicht zu Hause.

Obwohl beide Partner keine primären Geschlechtsorgane besitzen, ging es ziemlich zur Sache. Nach zehn Minuten kam sogar das Saugmonster Leech dazu. Schönen Dank, Barbie, du hast mich nicht aufgeklärt – du hast mich versaut!

Timo Lokoschat

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