Der Krimi um Flug MH370

Seit einer Woche ist ein Flugzeug der Malaysian Airlines verschwunden. Es gibt keine Spur - aber viele offene Fragen.
Kuala Lumpur Knapp eine Woche nach dem spurlosen Verschwinden eines Malaysia-Airlines-Flugzeugs hat sich die Faktenlage kaum geändert. Nur der Fragenkatalog wird länger.
DIE FAKTEN:
Malaysia Airlines-Boeing 777-200, elf Jahre alt, 239 Menschen an Bord, davon 154 Chinesen. Start: 8. März 2014 um 00.21 Uhr (Ortszeit, Freitag 17.21 Uhr MEZ) in Kuala Lumpur. Gutes Wetter. Reisehöhe rund 10 000 Meter. Erfahrener Pilot Zaharie Ahmad Shah mit mehr als 18 000 Flugstunden. Flugzeugtyp und Fluggesellschaft gelten als besonders zuverlässig.
DIE OFFENEN FRAGEN:
Wartung: Hat Malaysia Airlines einen von Boeing erst vor kurzem empfohlenen Sicherheitscheck durchgeführt? Die US-Luftfahrtbehörde FAA ordnet bei Flugzeugtyp 777 die Prüfung des Rumpfmantels auf Risse oder Korrosion an. Beides könne zu „rapidem Druckverlust und Verlust der strukturellen Integrität des Flugzeugs“ führen – mit andern Worten: zum Auseinanderbrechen. Die Fluggesellschaft beantwortet die Frage nicht.
Militärradar: Hat das malaysische Militär Flug MH370 nach dem letzten Funkkontakt auf seinem Radar Hunderte Kilometer weiter westlich entdeckt? Ein unbekanntes Flugobjekt taucht um 02.15 Uhr rund 300 Kilometer nordwestlich von Penang, Hunderte Kilometer westlich der eigentlichen Flugroute, auf Radaraufzeichnungen auf, sagt Militärchef Rodzali Daud. Sein Radar könne aber nicht ausmachen, ob es sich um die Boeing handele. Amerikanische und chinesische Experten werden zurate gezogen.
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Signale: Hat die Maschine noch vier bis fünf Stunden nach dem letzten Signal Informationen gesendet, wie immer mehr US-Medien übereinstimmend und unter Berufung auf US-Ermittler berichten? Der malaysische Verkehrsminister sagt, die letzten Daten stammen von 01.07 Uhr Ortszeit. Das „Wall Street Journal“ berichtet, malaysische Satelliten hätten noch fünf Stunden später „Pings“ von der Maschine erhalten – was zumindest darauf hindeute, dass sie zu dem Zeitpunkt noch intakt war.
Der letzte Kontakt: Wer saß am Mikrofon, als die letzten Worte aus dem Cockpit übermittelt wurden? „In Ordnung, gute Nacht“, sagte jemand malaysischen Fluglotsen, die die Maschine darauf hinwiesen, dass die vietnamesische Bodenkontrolle in Ho-Chi-Minh-Stadt übernehmen werde. Das war nach malaysischen Angaben um 01.30 Uhr. War das der Pilot? Der Co-Pilot? Ein Unbekannter?