Der ist aber groß geworden!

Am 1. März feiert eBay Deutschland sein zehnjähriges Jubiläum – und hat heute 14,5 Millionen Mitgliede. Von der Wirtschaftskrise erhofft sich das Unternehmen wieder mehr Profit. Die AZ stellt die skurrilsten Auktionen der letzten zehn Jahr vor.
von  Abendzeitung
eBay-Schriftzug vor dem deutschen Hauptsitz des Auktionshauses in Kleinmachnow (Brandenburg).
eBay-Schriftzug vor dem deutschen Hauptsitz des Auktionshauses in Kleinmachnow (Brandenburg). © AP

BERLIN - Am 1. März feiert eBay Deutschland sein zehnjähriges Jubiläum – und hat heute 14,5 Millionen Mitgliede. Von der Wirtschaftskrise erhofft sich das Unternehmen wieder mehr Profit. Die AZ stellt die skurrilsten Auktionen der letzten zehn Jahr vor.

Deutschland hortet. Auf dem Dachboden, im Keller und in Schränken sammeln Menschen Dinge, die sie nicht mehr brauchen – und die vermeintlich wertlos sind. Doch bei eBay lässt sich so ziemlich alles zu Geld machen (siehe unten). Und das seit mittlerweile zehn Jahren.

Am 1. März 1999 gründeten sechs junge Leute in einem Hinterhof in Berlin-Kreuzberg den eBay-Vorläufer „Alando“. Nach nur vier Monaten übernahm eBay – 1995 in Amerika gegründet – das Online-Aktionshaus, für mehrere Millionen D-Mark.

Inzwischen hat eBay in Deutschland nach eigenen Angaben 14,5 Millionen Mitglieder, verkaufte seit 1999 über 1,1 Milliarden Waren im Wert von rund 42 Milliarden Euro. Doch einige Zahlen dürften die Freude über den runden Geburtstag bei den eBay-Verantwortlichen trüben: 2008 gingen die Einnahmen im Weihnachtsgeschäft erstmals zurück. Trotzdem gibt sich Geschäftsführer Frerk-Malte Feller optimistisch. Er hofft, dass die Wirtschaftskrise eBay wieder mehr Profit bringt: „In schwierigen Zeiten schauen die Leute mehr auf jeden Euro und sehen, was sie zu Geld machen können.“

Ab sofort bietet eBay ein „WOW! des Tages“ an, mit besonders günstigen Artikeln – allerdings „in begrenzter Stückzahl“. Ab Frühjahr will eBay zudem das Outlet-Shopping auch im Internet einführen.

C. Landsgesell

Die 10 skurrilsten Auktionen

Heiliges Toastbrot Viel Wirbel um ein Stück Weißbrot: 2004 versteigerte eine Amerikanerin einen angebissenen, zehn Jahre alten Käsetoast. Darauf (angeblich) zu sehen: die Heilige Maria. Endgebot: rund 22000 Euro. Vom Verzehr riet die Frau aber ab.

Britney kahl, Friseur reich Es war derSkandal 2007: Popsängerin Britney Spears ließ sich von einem Friseur in Los Angeles kahlrasieren. Der durfte die Haare behalten – und Freude sich über Gebote bis zu 340 000 Euro.

Benedikt Papst, Benjamin reich >Als Deutschland im Frühjahr 2005 Papst wurde, Freude sich einer ganz besonders: der Zivildienstleistende Benjamin Halbe. Er hatte den alten VW-Golf von Papst Benedikt für 9500 Euro erstanden – und witterte sein Chance. 8,4 Millionen Menschen klickten die Seite mit dem „Papst-Golf“ an, am Ende kaufte ein amerikanisches Kasino den Wagen für 188938,88 Euro. Zufrieden war Halbe nicht: Kurz vor Auktionsende hätten viele wegen des Andrangs ihre Gebote nicht abgeben können.

Recycling, das sich lohnt Klar, dass auch sie in dieser Liste vorkommt: Hotelerbin Paris Hilton. Fans ersteigerten eine leere Dose Hundefutter aus ihrem Müll (240 Euro), eine benutzte Zahnbürste (240 Euro) und zwei Briefumschläge (403 Euro).

Studentin auf Lebenszeit 2,9 Millionen Euro war einem Bieter die Jungfräulichkeit einer 22-Jährigen aus Kalifornien wert. Doch daraus wurde nichts – eBay schritt ein. Die Frau hatte mit dem Geld ihr Studium finanzieren wollen.

Viel Geld für ein Fenster Es dürfte eines der teuersten Fenster der Welt sein: 2,3 Millionen Euro zahlte ein Holländer für das Fenster, aus dem heraus 1963 in Dallas US-Präsident John F. Kennedy erschossen worden sein soll.

Coca-Cola oder Microsoft? Wie soll er denn heißen? Für rund 790000 Euro versteigerte eine deutsche Künstlerin den Namen ihres Babys. Die Adressaten: Konzerne.

Ein Stück Stoff, Haus inklusive Für fünf Stückchen Stoff verlangte der Engländer Gavin Young 1,6 Millionen Euro. Die Fetzen sollen von Prinzessin Dianas Brautkleid stammen. Besonders verlockend: Obendrauf gab’s auch noch Youngs Einfamilienhaus.

Bloggen bringt doch Geld! Vor einigen Wochen kam eines der erfolgreichsten deutschen Blogs unter den virtuellen Hammer: Für den Weblog „Basic Thinking“ inklusive aller Inhalte kassierte Gründer Robert Basic 46 902 Euro.

Seele im Angebot Da war wohl jemand sehr verzweifelt: Ein 24-Jähriger arbeitsloser Brite war mit seinem Leben in der südenglischen Kleinstadt Bournemouth so unzufrieden, dass er sich im Dezember 2008 dazu entschloss, seine Seele zu versteigern. Los ging’s bei 27000 Euro – der Betrag für einen Sofortkauf lag bei stolzen 700000 Euro. Es meldeten sich viele, wirkliches Interesse hatte aber keiner. Später zog eBay die Auktion aus dem Verkehr, der Mann musste seine Seele behalten.

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