Der Impfpass ist weg - was nun?

Wer sich gegen das Coronavirus impfen lassen möchte oder eine andere Impfung auffrischen lässt, braucht ihn: den Impfausweis. Doch dieser gehört zu den Dingen, die man gerne einmal verlegt. Was man tun sollte, wenn der Impfpass nicht mehr auftaucht, und wie man bisherige Impfungen dann noch nachvollziehen kann, das hat die AZ den Vorsitzenden des Ärztlichen Kreisverbands Landshut, Werner Resch, gefragt.
Impfpass verloren? Hausarzt Bescheid geben
Was ist zu tun, wenn man seinen Impfpass verloren hat oder ihn einfach nicht mehr findet?
In diesem Fall geht man zum Hausarzt und teilt ihm mit, dass man seinen Impfausweis nicht mehr hat und einen neuen braucht. Einen neuen Impfausweis stellt der Hausarzt kostenlos aus. Anhand seiner Aufzeichnungen in der Karteikarte oder im Computer kann der Hausarzt sehen, wann er was geimpft hat, und kann diese Daten nachtragen. Diese Daten werden allerdings nur zehn Jahre aufbewahrt, dann dürfen sie vernichtet werden. Liegt die letzte Impfung mehr als zehn Jahre zurück, dann hat der Arzt wahrscheinlich keine Daten mehr. Dann kann man nur noch mutmaßen, wogegen man geimpft worden ist, so Resch.
Und wenn man den Hausarzt seit der letzten Impfung gewechselt hat?
"Das wird kompliziert", sagt Resch. Für den Hausarzt wäre es sehr umständlich und zeitintensiv, bereits erfolgte Impfungen für einen ehemaligen Patienten herauszusuchen, sofern er die Daten noch hat.
Patienten sollten zu Corona-Impfung Impfpass mitbringen
Was ist, wenn eine Auffrischung nötig wäre, aber die bisherigen Impfungen nicht mehr nachvollzogen werden können?
Dann gibt es zwei Lösungen. Die Günstige ist, man impft einfach. "Dabei kann man nichts verkehrt machen. Eine zweifache Impfung ist nicht schädlich", sagt Resch. Die teure Lösung wäre eine Impftiter-Bestimmung im Labor. Aufgrund der Impfung entwickelt der Mensch Antikörper, die man bestimmen kann. Aber eine Bestimmung von den gesamten Impfungen machen zu lassen, ist teuer und der Aufwand groß. Sich im Zweifelsfall noch einmal impfen zu lassen, ist die einfachere und günstigere Variante.
Braucht man für die Corona-Impfung einen Impfpass?
"Man sollte ihn dabei haben", sagt Werner Resch, der auch als Impfarzt tätig ist. "Wer keinen Impfpass dabei hat, bekommt von uns einen Zettel, auf dem notiert ist, dass man geimpft worden ist, mit welcher Chargennummer und so weiter." Diesen kann man in den Impfausweis hineinlegen, sollte er wieder auftauchen. Wenn nicht, hebt man ihn so auf als Nachweis, dass man gegen Corona geimpft worden ist.
Reisepass und Impfausweis zusammen aufbewahren
Braucht man überhaupt einen Impfpass als Dokument?
Es ist sinnvoll, einen Impfausweis zu haben, denn so könne man schnell nachvollziehen, gegen was ein Patient bereits geimpft worden ist und zum Beispiel bei einer Erkrankung nach einer Reiserückkehr eine Infektion mit einem bestimmten Virus ausschließen, weil ein Schutz besteht.
Wo sollte man den Impfpass am besten aufbewahren, damit er nicht (noch einmal) verloren geht?
Hat man einen Reisepass, legt man den Impfausweis am besten dort hinein, rät Resch. Denn bei Reisen in bestimmte Gebiete braucht man einen Impfnachweis. Ansonsten muss man den Impfpass nicht immer dabei haben. In den Geldbeutel passt er meist ohnehin nicht hinein. Am besten bewahrt man ihn bei anderen wichtigen Dokumenten auf und nimmt ihn zur Gesundheitsvorsorgeuntersuchung beim Hausarzt mit.