Der große Heirats-Check

Haben Sie den richtigen Partner? Australische Forscher haben in einer Langzeitstudie über 2000 Paare beobachtet – und dabei entdeckt, was eine Ehe haltbar macht
von  Abendzeitung
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MÜNCHEN - Haben Sie den richtigen Partner? Australische Forscher haben in einer Langzeitstudie über 2000 Paare beobachtet – und dabei entdeckt, was eine Ehe haltbar macht

Liebe? Schön und gut. Aber reicht Liebe alleine aus, um eine glückliche Ehe zu führen? Forscher der Australian National University haben über sechs Jahre hinweg 2482 verheiratete Paare begleitet – und sagen Nein. Worauf es wirklich ankommt: Wir verraten es Ihnen hier. Damit Sie nicht unbedacht dem falschen Partner das Ja-Wort geben.

Altersunterschied

Hier ist Vorsicht geboten: Der Mann sollte nicht mehr als neun Jahre älter sein als die Frau – sonst wird’s schwierig. Noch mal schwieriger: Ein jüngerer Mann. Schon ab mehr als zwei Jahren Differenz verdoppelt sich das Scheidungsrisiko.

Scheidungskinder

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm: 16 Prozent der Frauen und Männer, deren Eltern sich geschieden haben, tun es später auch. Gefährdeter ist die Ehe, wenn sich die Eltern des Mannes haben scheiden lassen.

Trinken

Auf keinen Fall sollte Sie mehr trinken als Er! Am besten funktioniert’s, wenn sie höchstens zwei Drinks die Woche zu sich nimmt, er hingegen darf auch mal (muss aber nicht) tiefer ins Glas schauen. Diese Gruppe hatte mit neun bis zehn Prozent die niedrigste Scheidungsrate.

Rauchen

Qualmen oder nicht? Wollen Sie eine stabile Ehe? Dann richten Sie sich nach Ihrem Partner. Wenn beide Raucher oder Nichtraucher sind, belastet das die Verbindung nicht. Die niedrigste Scheidungsrate hatten während der Studie die Nichtraucherpaare.

Geld

Arm sein schadet der Liebe: Wie viel Bares ein Paar zur Verfügung hat, beeinflusst maßgeblich, wie stabil ihre Ehe ist. 15 bis 16 Prozent der Paare, die in der Studie angaben, sie kämen gerade so über die Runden, ließen sich im Laufe der sechs Jahre scheiden. Bei den Teilnehmern, die sich über Geld keine Gedanken machen müssen, waren es nur neun Prozent.

Heiratsfähiges Alter

Überstürzen Sie es ja nicht mit dem Ja-Wort! Sehr junge Paare hatten eine höhere Scheidungsrate als die Ehen im mittleren Alter – weil die jungen Leute noch nicht wirklich wissen, was einen guten Partner fürs Leben ausmacht, vermuten die Forscher. Zudem fehlt meist noch die finanzielle Sicherheit. Zu lange sollten Sie bitteschön aber auch nicht warten: Da wird die Auswahl auf dem Heiratsmarkt so mau, dass Sie Ihre Ansprüche wahrscheinlich runterschrauben müssen. Und diese Torschlusspanik-Ehen sind nicht von langer Dauer.

Job

Arbeitslosigkeit gefährdet die Ehe – aber nur, wenn der Mann betroffen ist. Das verdoppelt das Scheidungsrisiko. Die Ausbildung der Verheirateten spielt eine weniger entscheidende Rolle.

Kinder

Vor der Heirat Eltern zu werden gefährdet die Beziehung – und dabei ist es egal, ob der Nachwuchs mit der aktuellen Liebe gezeugt wurde oder nicht. Die Forscher erklären sich das damit, das Paare oft wegen der Kinder heiraten. Das macht nicht zwingend glücklich. Sprösslinge aus ehemaligen Liebschaften können in der aktuellen für Konflikte sorgen. Ein Fünftel der Paare mit vorehelichen Kindern trennte sich, bei kinderlosen Eheschließungen waren es nur neun Prozent.

Kinderwunsch

Nicht überraschend: Paare, die sich nach der gleichen Zahl gemeinsamer Kinder sehnen, leben in einer stabileren Beziehung. Am schwierigsten wird’s, wenn sich die Frau stärker nach einem weiteren Kind sehnt als der Mann. Wie viele Kinder ein Paar schon gemeinsam hat und wie alt diese sind, spielt übrigens eine unwesentliche Rolle.

Laura Kaufmann

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