Der Fernseh-Krieg: Wie sieht die Zukunft des Fernsehens aus?

Alle wollen auf die Mattscheibe: Apple präsentiert die neue Wohnzimmer-Box, Amazon plant ein eigenes Internet-TV, Sony einen Videodienst und Google will mit Youtube in den Online-Filmverleih
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Alle wollen auf die Mattscheibe: Apple präsentiert die neue Wohnzimmer-Box, Amazon plant ein eigenes Internet-TV, Sony einen Videodienst und Google will mit Youtube in den Online-Filmverleih

BERLIN/CUPERTINO Es könnte das Geschäft der Zukunft werden: Filme und Fernsehsendungen unterwegs auf dem Handy oder zuhause auf dem Flachbildschirm ansehen, zu jeder Zeit – und dafür bezahlen. Ein Modell, von dem sich die Konzerne vor allem eines versprechen: Gewinn.

In den USA und Großbritannien ist diese Art des Fernsehens auf dem Vormarsch. Und der Kampf um den Kunden tobt bereits erbittert.

Apple-Chef Steve Jobs stellte am Mittwoch die neue Apple-TV-Box vor, die Sendungen aus dem Netz direkt auf den Fernseher bringt. Eine Set-Top-Box von Apple gibt es schon länger, erfolgreich war sie im Gegensatz zu iPod oder iPhone bisher aber nicht. Das soll sich nun ändern. „Die Set-Top-Box gerät immer mehr ins Zentrum der Mediennutzung“, sagte Klaus Böhm von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte.

Der größte Unterschied zum Vorgänger: der Preis. Ursprünglich kostete die Apple-Box 229 Dollar, die neue Version kommt für 99 Dollar auf den Markt. In Deutschland wurde der Preis ähnlich stark auf 119 Euro gesenkt. Das Geschäft soll über den Verkauf von Inhalten laufen: 0,99 Dollar berechnet Apple pro Film oder Fernsehsendung.

Der Online-Riese Amazon reagierte sofort auf Apples Vorstoß – und senkte die Preise für das Herunterladen einiger TV-Sendungen um mehr als zwei Drittel. Die neuen Preise gelten für über 260 Sendungen der Walt-Disney-Tochter ABC, der News-Corp-Tochter Fox und der BBC. Der Unterschied zum Apple-Angebot: Bei Amazon lassen sich die Filme nicht nur ansehen, sondern gleich herunterladen und archivieren.

Doch die Pläne des weltgrößten Internet-Versandhauses gehen noch weiter: Amazon will bald ein eigenes Internet-TV auf den Markt bringen. Verhandlungen mit Medienkonzernen laufen bereits, berichtet das „Wall Street Journal“.

Auch Sony mischt mit: Auf der Funkausstellung IFA kündigte der Konzern einen neuen Musik- und Videodienst an. Dabei sollen die Songs und Filme aber nicht auf die Geräte heruntergeladen, sondern nur direkt aus dem Netz abgespielt werden. Sony-Chef Howard Stringer kam persönlich nach Berlin, um den Dienst mit dem Namen Qriocity vorzustellen. Wer einen von Sonys neuen Fernsehgeräten oder Blu-Ray-Spielern besitzt, soll ab Herbst auch in Deutschland auf die kostenpflichtigen Inhalte zugreifen können.

Dann könnte es auch bei Google soweit sein: Das Internet-Unternehmen will mit seiner Tochter Youtube ebenfalls im Herbst eine eigene Hybrid-Plattform für Fernsehen und Online-Video mit dem Namen GoogleTV starten. cl

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