Der ewige Kachelmann

Ein Jubiläum ohne Gratulanten: Seit mittlerweile 25 Verhandlungstagen steht der Moderator wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung vor Gericht. Die AZ präsentiert die Höhepunkte des Verfahrens.
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Steht seit September 2010 vor Gericht: Jörg Kachelmann
dpa Steht seit September 2010 vor Gericht: Jörg Kachelmann

Ein Jubiläum ohne Gratulanten: Seit mittlerweile 25 Verhandlungstagen steht der Moderator wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung vor Gericht. Die AZ präsentiert die Höhepunkte des Verfahrens.

MANNHEIM Eine Torte gab es für Jörg Kachelmann am Montag nicht. Die Sonnenblende des Autos vor sein Gesicht geklappt rauschte er zum 25. Prozesstag an.

Reden durfte Günter Seidler, Therapeut von Kachelmanns Ex-Geliebter. Seidler, so wird vermutet, solle vor allem zur These Auskunft geben, dass die Erinnerungslücken des mutmaßlichen Opfers an die Tat auf eine Traumatisierung zurückzuführen seien. Ein Ende des Verfahrens ist nicht absehbar. Die AZ schildert die wichtigsten Tage im Prozess.

DER SPEKTAKULÄRE BEGINN Das Interesse zum Prozessauftakt am 6. September 2010 ist riesengroß. Überraschend taucht das mutmaßliche Opfer auf, eine 37-jährige Exfreundin Kachelmanns. Viel passiert nicht an diesem Tag: Kachelmann stellt einen Befangenheitsantrag gegen seine Richter. Die Verhandlung ist nach zwei Minuten vorbei.

DIE ANKLAGE Am 13.9. verliest der Richter die Anklage. Die Staatsanwaltschaft wirft Kachelmann besonders schwere Vergewaltigung und gefährliche Körperverletzung vor. Er habe im März 2010 die Frau mit einem Messer bedroht, ins Schlafzimmer gedrängt und gesagt: „Halt die Klappe, oder du bist tot!“ Kachelmann schweigt und kündigt an, sich auch in Zukunft nicht zu den Vorwürfen zu äußern.

DAS MUTMASSLICHE OPFER Mitte Oktober sagt die 37-jährige Ex-Freundin Sabine W. aus. Die Befragung zieht sich mehrere Prozesstage hin. Neun Gutachter beobachten sie.

DAS BUCH Bei ihrer Ankunft am 26.10. hält sich Sabine W. bei ihrer Ankunft am Gericht ein Buch vor ihr Gesicht. Der Titel: „Der Soziopath von nebenan“. Das sorgt für Diskussionen. Meint sie Kachelmann? Einen Tag später wird Sabine W. nach 20-stündiger Verhandlung aus dem Zeugenstand entlassen.

DIE VERHAFTUNG Ein Reporter der Deutschen Presseagentur wird am 10. November im Gerichtsgebäude festgenommen. Man wirft ihm vor, die Richter der Mannheimer Strafkammer abgehört zu haben. Die Nachrichtenagentur weist die Vorwürfe zurück, der Mann kommt frei.

DER WECHSEL DER VERTEIDIGER Ende November legt Kachelmanns Anwalt Klaus Birkenstock sein Mandat völlig überraschend nieder. Wenig später präsentiert Kachelmann den Anwalt Johann Schwenn. Er attackiert in einem Rundumschlag Gericht, Staatsanwaltschaft und Medien.

DIE TATWAFFE Ein Rückschlag für die Anklage: Vier Tage vor Weihnachten bestätigt ein Sachverständiger, dass sich auf einem Messer, der mutmaßlichen Tatwaffe, Spuren von Kachelmanns Exfreundin finden. Die DNA von Kachelmann allerdings nicht.

cl

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