Demenz: Die Angst vor dem Vergessen
München - Gesundheit ist das höchste Gut, lautet eine alte Volksweisheit. Nicht verwunderlich ist es deshalb, dass besonders unheilbare und tödliche Krankheiten den Menschen die größten Ängste bereiten. Vor allem vor Demenz fürchten sich die Deutschen. Insgesamt ist es jeder Zweite. Am meisten Angst haben die Bundesbürger aber immer noch vor der Diagnose Krebs (68 Prozent). Das geht aus einer Umfrage der Krankenkasse DAK-Gesundheit hervor, die gestern veröffentlicht wurde. Die wichtigsten Fragen und Antworten zu der Studie.
Vor welchen Krankheiten haben die Deutschen am meisten Angst? Hinter Krebserkrankungen (68 Prozent) und Demenz (50 Prozent) folgen Schlaganfälle und Unfälle mit schweren Verletzungen (beide 48 Prozent). Vor einem Herinfarkt fürchten sich 41 Prozent. Groß ist die Angst auch vor schweren Augenerkrankungen bis hin zur Erblindung (37 Prozent). Weniger Sorgen machen sich die Befragten, an einer schweren Lungenerkrankung wie Asthma Bronchiale (24 Prozent), an Diabetes (18 Prozent) sowie an einer Geschlechtskrankheit oder Aids (14 Prozent) zu erkranken.
Wie sieht es bei psychischen Erkrankungen aus? Depressionen oder Burnout lösen immerhin bei einem Drittel aller Deutschen Schrecken aus.
Haben Frauen größere Angst als Männer? Ja, Frauen fürchten sich tendenziell etwas häufiger, Krankheiten diagnostiziert zu bekommen. Lediglich vor einer schweren Augenerkrankung und einem Herzinfarkt ist die Angst der beiden Geschlechter in etwa gleich.
Spielt das Alter eine Rolle? Ja, auch hier gibt es Unterschiede. Während sich Menschen über 45 eher davor fürchten, an Alzheimer zu erkranken, ist bei Jüngeren die Furcht vor der Diagnose Krebs am größten.
Zudem ist bei unter 30-Jährigen die Angst vor Burnout oder Depressionen sowie Geschlechtskrankheiten höher als bei älteren Menschen.
Warum ist die Sorge, dement zu werden, so groß? Von den Befragten, die Angst vor Alzheimer haben, begründen dies 71 Prozent damit, dass die Krankheit jeden treffen kann. 70 Prozent sagen, weil sie dann auf die Pflege von anderen Menschen angewiesen wären – und 69 Prozent, weil Demenz bislang unheilbar ist.
Alzheimer: Alkohol beschleunigt eine Demenz
Weitere Gründe sind der Anstieg an Demenz-Fällen (48 Prozent), ein Betroffener im Familien- oder Freundeskreis (42 Prozent) sowie Berichte in den Medien (34 Prozent).
Zu welchen vorbeugenden Maßnahmen wird gegriffen? Die Mehrheit der Befragten betreibt regelmäßig Sport (77 Prozent), achtet auf die richtige Ernährung (71 Prozent), trinkt kaum Alkohol (70 Prozent) und raucht nicht (63 Prozent).
Vorbeuge: Senioren suchen geistige Herausforderungen
Zur Demenz-Vorbeuge sucht mehr als die Hälfte geistige Herausforderungen und liest viel. 54 Prozent geben an, zur Krebs-Vorsorgeuntersuchung zu gehen, darunter mehr Frauen als Männer. 41 Prozent lassen regelmäßig ihre Gesundheit durchchecken und knapp ein Drittel macht Entspannungsübungen.
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Von der Angst einmal abgesehen – wie gesund fühlen sich die Deutschen? Die Mehrheit der Bundesbürger (86 Prozent) schätzt ihren aktuellen Gesundheitszustand als gut (50 Prozent) oder sehr gut (30 Prozent) ein. Nur 13 Prozent beschreiben ihre körperliche und geistige Verfassung als eher oder sehr schlecht (11 bzw. 2 Prozent).
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