Datenkrake Google wächst weiter

Mit der Übernahme des Online-Werbers Doubleclick fliegen Google Milliarden weiterer Nutzerdaten zu. Blogger fragen nach dem Zweck von Kartellämtern, sehen totale Überwachung und intelligente Werbung. Der Blogblick.
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Eingang zum neuen Google-Forschungszentrum in Zürich
AP Eingang zum neuen Google-Forschungszentrum in Zürich

Mit der Übernahme des Online-Werbers Doubleclick fliegen Google Milliarden weiterer Nutzerdaten zu. Blogger fragen nach dem Zweck von Kartellämtern, sehen totale Überwachung und intelligente Werbung. Der Blogblick.

Kleine Meldung mit großer Wirkung: In der vergangenen Woche hat die EU-Kommission Google erlaubt, den Werbedienstleister Doubleclick zu übernehmen. Ein paar Medien haben berichtet und hier da war sogar eine Warnung vor der nun entstehenden größten Datenbank der Welt zu vernehmen.

Gut, man kann sagen, dass das Thema an klassischen Printmedien deshalb vorbeigeht, weil diese Datenbank so genuin zum Internet gehört wie ein Browser oder ein Aktualisieren-Button. Dann aber müssten all jene, die Tag für Tag im Netz herumlungern, darauf umso aufmerksamer reagieren: die Blogger.

Und in der Tat wird die Übernahme von vielen Blogger-Seiten beleuchtet: «Google kann nun alles anbieten: von der kontextsensitiven Textanzeige bis zum Banner im Premiumbereich - ein Alptraum für viele Konkurrenzunternehmen. Und natürlich die Datenschützer, die sich von der EU-Entscheidung mehr erhofft hatten»,

Frank Huber, Media-Blog.

Jojo, Internet Marketing News, liegt ein anderer Aspekt

«Mit am Spannendsten finde ich aber die Frage, was Google mit Perfomics macht. Hat man mit Doubleclick mitübernommen. Performics (...) bietet auch SEM und SEO-Dienstleistungen an. Google ist jetzt also selber zum Suchmaschinenoptimierer geworden!»

Das geht gar nicht,

Weblog Die Google-Falle: «Dieser Meinung ist sogar der renommierteste Suchmaschinen-Experte der Welt, Danny Sullivan, der auf seinem Portal Searchengineland Google in einem offenen Brief auffordert, sich dieser Firma zu entledigen. Konkret bedeutet diese Verflechtung nämlich, dass Google Tipps verkauft, wie man auf Google weit vorne platziert werden kann. Das müsste jedem sauer aufstoßen. Das ist in etwa so, wenn ein Antiviren-Software-Hersteller Computerviren und Trojaner programmiert und in Umlauf bringt, die mit seiner Software entdeckt und unschädlich gemacht werden können.»

Alexander, Zilelpublikum Weblog,

«Was muss man eigentlich tun, damit das Kartellamt eingreift?» Und antwortet auch gleich: «Ich kann mir gerade keinen Fall mehr vorstellen, bei dem das Kartellamt überhaupt noch tätig werden müsste. ? Vielleicht sehen die das ja auch so und sind nach Selbstauflösung schon mal heimgegangen. Einwände, anyone? Und kommt mir nun bloß nicht mit Datenschutz

Solch einen Einwand jenseits des Datenschutzes

das Google Watch Blog: «Nachdem Google nun ja Doubleclick übernehmen darf, droht den 850 Mitarbeitern des gekauften US-Unternehmens die Arbeitslosigkeit. Klar wird Google nicht alle entlassen, aber Eric Schmidt sagte: 'Wie bei den meisten Übernahmen kann es auch hier zu einer Reduzierung der Mitarbeiterzahl kommen.' Genauere Zahlen liegen im Moment nicht vor. Auch nach dem Kauf von Postini mussten einige Arbeitnehmer ihren Schreibtisch räumen.»

Die angedrohten Kündigungen geben auch Content, Kommunikation und Internet

«Gestern durfte Google Doubleclick übernehmen und heute werden schon die ersten Entlassungen angekündigt. Diese Ankündigung ist ein untrügliches Zeichen, dass der Web 2.0-Hype Geschichte ist.»

Was ist denn nun mit dem Datenschutz? Hat denn dazu niemand was zu sagen?

Buccaneer Rabbit: «Der unangenehmste Punkt dabei ist, daß man der Erfassung duch diese Datensammlung kaum entgehen kann. Zu tief sind die Mechanismen dieser zwei Internetriesen inzwischen in die Onlinewelten verstrickt. Das informationelle Selbstbestimmungsrecht wird technisch quasi unmöglich gemacht. Ein sehr aufschlußreiches Interview zu diesem Thema mit dem Bundesbeauftragten für Datenschutz Peter Schaar findet sich aktuell in der

Doch Vorsicht: Auch hier wird Werbung durch DoubleClick platziert und Ihr Besuch der Seite erfasst.»

Ähnlich, wenn auch nicht so warnend,

Blog of Jedi: «Die Informationen, die Google zu jedem Internetbenutzer sammelt werden allumfassend. Werbung wird intelligent. Werbung wird unter Umständen sogar interessant. Ich steh? auf intelligent und interessant! P.S.: Wenn man bei der 'Zeit' das Verhalten von Google und Doubleclick so kritisch betrachtet, sollte man vielleicht in Erwägung ziehen, seine Anzeigen nicht über Doubleclick jetzt Google zu schalten.»

Das one2blog hat das zur ganzen Übernahme passende Zitat des Google-Vorstandchefs Eric Schmidt gefunden: «Ziel ist, dass unsere Nutzer uns irgendwann die Frage stellen können, was sie morgen machen sollen oder was für einen Job sie annehmen sollen.» Den Kommentar dazu können Sie sich denken. Oder hier

Anhang

Böse Wörter: Ahne, Ahne International, setzt seine «Liste von Wörtern, die ich nicht mehr in der Zeitung lesen will»

«Volkes Stimme, Umfaller, Starfriseur, prowestlich. Wird leider fortgesetzt.» +++ Schlechte Videos: René, Nerdcore,

«alles was ich an Hip Hop verachte, in unter vier Minuten». +++ Schöne Bilder: Imaginary Animals

Ostern untenrum. +++ Neue Umfragen: Das Bewerberblog

seit neuestem auch Umfragen und stellt täglich ab neun «den aktuellen Bock des Tages» vor. +++ Für den Herren: Der Nullzeitgenerator

den «Push-up-Schlüpfer für den Herren. Nicht mehr Penis-Content drin, aber wenigstens dicke Hose drumrum.»

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