Das sind die acht größten Mythen rund um den Kühlschrank

Ist der Kühlschrank tatsächlich ein Stromfresser und Keim-Killer? Und gehören Eier wirklich nicht hinein? Hier lesen Sie die Antworten auf diese und mehr Fragen.
von  wot
Bis zu 20 Mal am Tag öffnen die Deutschen zuhause den Kühlschrank. Viele fragen sich dabei: Was gehört hinein, was eher nicht - und wie viel Strom frisst das Gerät?
Bis zu 20 Mal am Tag öffnen die Deutschen zuhause den Kühlschrank. Viele fragen sich dabei: Was gehört hinein, was eher nicht - und wie viel Strom frisst das Gerät? © dpa

Ob aus Langeweile oder Magenknurren: Bis zu 20 Mal am Tag öffnen wir unseren Kühlschrank – und wissen doch so wenig über sein Inneres. Gehören Eier wirklich in den Kühlschrank, wie lange darf Fleisch im Gefrierfach liegen und fühlen sich Tomaten im Gemüsefach tatsächlich am wohlsten? Die AZ gibt gemeinsam mit dem Putzportal Helpling Antworten auf die acht bekanntesten Irrtümer rund um unseren Kühlschrank.

Mythos 1: Eier gehören nicht in den Kühlschrank

Falsch! Zwar lagern Supermärkte Eier immer ungekühlt, während wir sie zu Hause in den Kühlschrank legen. Die ersten 18 Tage überstehen Eier tatsächlich ohne Kühlung: Die Cuticula, eine natürlich Schutzschicht, hält Keime wie Salmonellen in dieser Zeit fern. Anschließend sollten Sie die Eier jedoch bei 10 bis 15 Grad in der Kühlschranktür lagern. Dann können Sie sie bis zu 28 Tagen nach dem Legedatum sorglos essen und verarbeiten.

Mythos 2: Der Kühlschrank ist ein Stromfresser

Ein Mythos, der sich wacker hält, der jedoch nicht immer stimmt. Bei den Meisten ist der Kühlschrank zu kalt eingestellt, was Unmengen an Strom frisst. Auf der höchsten Stufe erreicht ein Kühlschrank sogar Minusgrade – dabei schadet dies den Lebensmitteln. Diese halten sich bei 5 bis 7 Grad am längsten. Regeln Sie ihn daher auf Stufe 2 bis 3 herunter. Ein Tipp für die optimale Temperatur: Die Butter sollte – selbst frisch aus dem Kühlschrank – streichfähig sein.

Mythos 3: Der Kühlschrank tötet Bakterien ab

Bakterien sind unsterblich, oder? Zwar frieren sie bei -18 Grad ein, doch was viele nicht ahnen: Tauen die Lebensmittel auf, leben die Keime weiter – und verdoppeln ihre Anzahl alle 20 Minuten. Legen Sie Fleisch und andere leicht verderbliche Lebensmittel daher zum Auftauen in den Kühlschrank, um die Vermehrung zu verlangsamen. Enteisen Sie den Gefrierschrank zudem zweimal im Jahr, um die Kühlkraft zu optimieren. Den Kühlschrank sollten Sie hingegen einmal im Monat mit Essigreiniger auswischen.

Mythos 4: Kälte lässt Obst und Gemüse langsamer reifen

Manches Obst und Gemüse mag es tatsächlich kühl – aber bei Weitem nicht jedes. Exotisches Obst wie Ananas und Zitrusfrüchte bevorzugen die Wärme ihrer Heimatländer. Zwiebeln und Kartoffeln können durch zu kalte Lagerung ungenießbar werden, da sich die enthaltene Stärke in Zucker umwandelt. Wasserreiches Gemüse wie Tomaten, Gurken, Paprika oder Zucchini sollten Sie ebenfalls bei über 12 Grad lagern – im Gemüsefach des Kühlschranks. Nur empfindliche Beeren verlängern ihre Lebensdauer im Kühlschrank.

Mythos 5: Kalter Spinat darf nicht ein zweites Mal aufgewärmt werden

Wer kennt diesen Mythos nicht. Ein Fünkchen Wahrheit steckt trotzdem darin: Das im Spinat enthaltene Nitrat verwandelt sich bei längerem Warmhalten in Nitrit – einen krebserregenden Stoff. Wird Spinat jedoch nur kurz erhitzt und dann kalt gestellt, steht dem nochmaligen Aufwärmen nichts im Weg.

Mythos 6: Tiefgekühltes Fleisch bleibt über Monate essbar

Falsch! Selbst bei Minustemperaturen überleben Mikroorganismen, die das Fleisch verderben lassen. Die Faustregel für gefrorene Steaks: Je fetthaltiger das Fleisch, desto geringer ist die Haltbarkeit. So ist Hackfleisch nur einen Monat im Tiefkühler haltbar – mageres Kalbfleisch hingegen bis zu einem Jahr. Wichtig dafür sind konstante -18 Grad im Tiefkühler. Lassen Sie Ihr Fleisch jedoch nicht länger als ein Jahr im Eis

Mythos 7: Angebrochene Konserven gehören in den Kühlschrank

Angebrochene Konserven gehören weder in den Kühlschrank noch sonstwohin. Grund: Die Dosen bestehen aus Blech, das rostet, sobald es in Berührung mit Sauerstoff kommt. Eine Schicht sorgt zwar für den Schutz der Innenseiten, aber ein Dosenöffner beschädigt diese häufig. Schädliche Stoffe, wie der krankheitserregende Weichmacher Bisphenol A, können so auf den Doseninhalt übergehen. Um sicher zu gehen: Füllen Sie die Überreste der Konserve in luftdichte Glas– oder geeignete Plastikboxen – dann ab in den Kühlschrank.

Mythos 8: Käse muss im Kühlschrank luftdicht verpackt sein

Sie öffnen den Kühlschrank und Ihnen sticht der beißende Geruch von Käse in die Nase? Widerstehen Sie dennoch der Versuchung, ihn fest in (Alu)-Folie zu wickeln: Käse muss atmen. Am besten eignet sich dafür Käsepapier von der Frischetheke im Supermarkt. Sollten Sie dies nicht zur Hand haben, reicht auch eine leicht durchlöcherte Frischhaltefolie. Stärker riechende Exemplare sollten in eine Plastikbox verbannt werden.

Lesen Sie hier: Handy bis Kühlschrank - so entsorgen Sie Elektrogeräte

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.