Das Kloster-Kamasutra

Polnischer Mönch gibt praktische Tipps fürs Bett – „Freudige Ekstase bringt näher zu Gott“. Als katholischer Priester und Kapuzinermönch im konservativen Polen ist Sex für ihn tabu. Tabu in der Praxis – mit der Theorie setzt er sich leidenschaftlich gern auseinander.
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Polnischer Mönch gibt praktische Tipps fürs Bett – „Freudige Ekstase bringt näher zu Gott“. Als katholischer Priester und Kapuzinermönch im konservativen Polen ist Sex für ihn tabu. Tabu in der Praxis – mit der Theorie setzt er sich leidenschaftlich gern auseinander.

POLEN Ksawery Knotz lebt keusch. Als katholischer Priester und Kapuzinermönch im konservativen Polen ist Sex für ihn tabu. Tabu in der Praxis – mit der Theorie setzt er sich leidenschaftlich gern auseinander.

Seit 2004 können sich Interessierte auf seiner Internetseite www.szansaspotkania.net (deutsch: „Glück der Zusammenkunft“) Ratschläge für ein erfülltes Sexualleben einholen. Ein Buch hat Ksawery Knotz auch schon veröffentlicht: „Der Akt der Ehe“. Dabei scheut der Gottesmensch nicht zurück, handfeste Tipps zu geben. Aufgabe des (Ehe-)Mannes sei etwa gleichermaßen dass Schaffen einer liebevollen Atmosphäre wie auch das Umsorgen der weiblichen erogenen Zonen bis hin zur klitoralen Stimulation, schreibt er im Web.

"Apostel der Kamasutra"

„Ein erfülltes Liebesleben ist ein Weg, sich Gott zu nähern“, sagt Knotz, „Wenn man an Gott glaubt, dann glaubt man auch, dass Gott am Leben teil hat, an der Liebe, an der Ehe, an der Sexualität.“

In seiner Heimat ist der „Apostel des Kamasutra“, wie in die polnischen Medien tauften, im ganzen Land bekannt. Besonders Jugendliche klicken sich oft durch die Tipps des Kapuziners, und seine Beratung findet regen Zuspruch: Mehr als 3000 Paare kamen in den letzten acht Jahren zu Knotz, um so für ein erfüllteres Liebesleben zu sorgen. Bis weit ins Jahr 2009 hinein sind die Termine ausgebucht.

Tips nur für verheiratete Paare

Praktische Erfahrung – Fehlanzeige bei dem 43-jährigen Mönch. Aber: „Man muss schließlich kein Herzleiden haben, um Kardiologe zu werden“, sagt er. Seine Kenntnisse habe er aus seinem offenen Elternhaus. Auch Papst Johannes Paul II sorgte für Inspiration: Der veröffentlichte schon 1960 in Polen eine Broschüre mit dem Titel „Liebe und Verantwortung“.

Die Kirche habe in Sachen sexuelle Erziehung einiges nachzuholen, findet Ksawery Knotz. Dabei könne der Liebesakt den Menschen näher zu Gott bringen: „Die freudige Ekstase einer sexuellen Beziehung ist vergleichbar mit dem Glück des ewigen Lebens“.

Eine Einschränkung allerdings macht der Priester dann doch: Seine Tipps gelten nur für verheiratete Paare – Mann und Frau.

lka

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