Das ist die ehrlichste Traueranzeige Deutschlands
Trier - Verstirbt ein geliebter Mensch, ist dies immer ein tragisches Ereignis. Entscheiden sich Verwandte anschließend dazu, eine Todesanzeige aufzugeben, wird meist voller Trauer und Nostalgie auf die Lebenszeit des Verstorbenen zurückgeblickt.
Abschied der besonderen Sorte
Anders bei Hubert Martini, der seine letzten Worte an die Öffentlichkeit in weiser Voraussicht selbst verfasste und dabei erfrischend ehrlich zur Sache ging. Anstatt den Rückblick auf sein Leben zu verschönern und auszuschmücken, entschied er sich dazu, sein Leben in möglichst ehrliche Worte zu verpacken.
"Ich, Hubert Martini, melde mich hiermit vom Leben ab“, beginnt der spektakuläre Nachruf im Trierischen Volksfreund. Im Folgenden erzählt Hubert Martini von zahlreichen Krankheiten, die sein Leben überschatteten, schwärmt von der Liebe zu seiner Frau und dankt seinem Sohn für "zwei tolle Enkelkinder“.
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Doch dann spricht Hubert Klartext. Da er bekennender Atheist war, verlangt er von den Gästen der Trauerfeier "keine Trauerkleidung, keine Kreuze oder sonstige offene oder versteckte religiöse Symbole."
Familie offiziell ausgeladen
"Als Blumen, wenn überhaupt, bitte nur gelbe oder orange Lilien ohne starken Geruch“, so der Trierer weiter. Besonders hart geht er mit seinen Geschwistern ins Gericht: "Den anderen 5 Kindern meiner Eltern und deren Partner und Nachkommen verbiete ich die Teilnahme an dieser Feier. Ihr seid alle ausgeladen!“
Ganz am Ende findet er dann aber doch noch rührende Worte. "Hallo Katze, wenn es ein Leben nach dem Leben gäbe, würde ich Dich dort wieder um Deine Hand und Deine Liebe bitten. Ich würde auch warten. Dein Kater", verabschiedet sich Hubert von seiner Ehefrau Hiltrud.
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