Dampfexplosion: Atomaufsicht gibt Entwarnung
Bei einem Störfall im französischen AKW Fessenheim am Mittwochnachmittag wurden zwei Arbeiter verletzt. Wenige Stunden später gibt die Atomaufsicht Entwarnung.
Paris - Bei einem Unfall im französischen Atomkraftwerk Fessenheim nahe der deutschen Grenze sind am Mittwoch zwei Angestellte verletzt worden. Die beiden Männer hätten leichte Verbrennungen an den Händen erlitten, als in einem Nebengebäude der Anlage Dampf ausgetreten sei, teilte EDF, der Betreiber des ältesten Atomkraftwerk des Landes, mit. Die französische Atomaufsichtsbehörde berichtete, dass es sich um einen kleineren Zwischenfall gehandelt habe und es keine Gefahr eines Austritts von Radioaktivität gebe.
Arbeiter hatten mit einer Reinigungslösung hantiert, als es zu einer unerwarteten chemischen Reaktion gekommen sei, sagte der stellvertretende Leiter der Atomaufsicht, Thierry Charles. Dabei sei sauerstoffhaltiges Wasser ausgetreten und auf die Finger der Arbeiter gelangt.
„Es gab keine Umweltschäden“, sagte auch der Direktor der Anlage, Thierry Rosso in einer Telefonpressekonferenz. Die beiden Verletzten wurden in die Krankenstation des Kraftwerks gebracht.
Die französische Polizei teilte mit, dass der Störfall sich kurz vor 16.00 Uhr ereignet habe. Neben den zwei Arbeitern mit Verbrennungen seien sechs weitere von dem Zwischenfall betroffen gewesen, aber nicht verletzt worden.
Fessenheim ist das älteste französische Atomkraftwerk und liegt nur gut 30 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Die Anlage musste in den vergangenen Monaten immer wieder wegen Pannen abgeschaltet werden. Präsident François Hollande hatte die Stilllegung innerhalb der nächsten fünf Jahre versprochen.
Nach dem Unfall forderte der französische Abgeordnete Noël Mamère einen raschen Umstieg auf alternative Energien. Umweltministerin Delphine Batho sagte, dass es keine Sicherheitsrisiken durch den Unfall gebe, ordnete aber eine Untersuchung an.
Der deutsche Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) forderte die sofortige und endgültige Stilllegung des Reaktors. „In dem AKW Fessenheim gab es immer wieder Störfalle, das Ding muss endgültig stillgelegt werden“, so BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz in einer ersten Stellungnahme.
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