Dalai Lama droht mit Rücktritt

Die internationalen Proteste gegen Chinas Vorgehen in Tibet ebben nicht ab. Auch in München kam es wieder zu Kundgebungen von Exiltibetern. Unterdessen hat das geistliche Oberhaupt seine Landsleute zum Gewaltverzicht aufgerufen.
von  Abendzeitung
Der Dalai Lama
Der Dalai Lama © dpa

DHARAMSALA - Die internationalen Proteste gegen Chinas Vorgehen in Tibet ebben nicht ab. Auch in München kam es wieder zu Kundgebungen von Exiltibetern. Unterdessen hat das geistliche Oberhaupt seine Landsleute zum Gewaltverzicht aufgerufen.

Er ist der Gewaltlosigkeit verpflichtet, doch die chinesische Regierung bezeichnet ihn als Drahtzieher der Aufstände in Tibet: der Dalai Lama. Am Dienstag wehrte sich das geistliche und weltliche Oberhaupt der Tibeter gegen die Vorwürfe aus Peking. Er habe mit den Unruhen nichts zu tun – und nichts zu verbergen, so der 72-Jährige. „Aber wenn die Lage außer Kontrolle gerät, bleibt mir nichts anderes übrig, als mich zurückzuziehen.“

Währenddessen versammelten sich in Seda, in der an Tibet grenzenden Provinz Sichuan, tausende Tibeter. Die Lage sei „extrem gespannt“, hieß es.

Friedliche Proteste in München

In München allerdings, wo es am Montag noch zu Zusammenstößen zwischen Exil-Tibetern, chinesischen Diplomaten und der Polizei gekommen war, wurde gestern friedlich protestiert.

Etwa 50 Demonstranten kamen am Morgen vor dem chinesischen Generalkonsulat zusammen und forderten einen Boykott der Olympischen Spiele. Es waren zwar mehrere Streifenwagen vor Ort, die Beamten mussten aber nicht eingreifen. Zu der Kundgebung hatte die Tibet Initiative München aufgerufen, die sich von Ausschreitungen vom Vortag distanzierte.

In Lausanne (Schweiz) demonstrierten rund 400 Menschen vor dem Sitz des Internationalen Olympischen Komitees (IOK). Sie forderten ein Ende des gewaltsamen Vorgehens gegen die Tibeter und einen aktiven Einsatz des IOKs zugunsten der unterdrückten Bevölkerung.

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