Costa Cordalis: Keiner will seinen Krempel

Der Schlager-Sänger Costa Cordalis hat das Inventar seiner Villa versteigert – und geht dabei fast leer aus.
von  Roland Böhm
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. . . eine Uhr . . . © dpa

Der zehn Zentimeter hohe „spielende Bär“ aus Porzellan oder die kleine Tischvase mit Blumenmalerei würden wahrscheinlich auf jedem Flohmarkt untergehen. Hier und heute sollen sie mehr Beachtung finden: bei der Versteigerung der „Kunst- und Antiquitäten-Sammlung Costa Cordalis“. Die 113 Lose, wie man bei Auktionen sagt, zierten einst die Schwarzwald-Villa des Schlagersängers. Auch Bär und Vase sollen der Auktion von Yves Siebers in Stuttgart-Untertürkheim „Dynamik“ verleihen, wie er es nennt. Sollen sie – tun sie aber nicht.

Antike Möbel, schwere Kunstwerke oder kitschige Porzellandeko ziehen derzeit nicht – auch wenn sie aus prominentem Hause kommen, muss Siebers am Ende enttäuscht feststellen. „Da hatten sich beide Seiten sicher mehr versprochen.“

Ein ums andere Mal bleibt an diesem sonnigen Freitagnachmittag sein Aufruf unerhört. Den knapp 60 Bietern im Saal ist ein Interesse an Costa Cordalis nur schwer einzureden. Auch Siebers Sprüche wie „Ich möchte wetten, dass er an diesem Tisch sein „Anita“ geschrieben hat“ können den Preis für einen Schreibtisch im Renaissance-Stil nicht nach oben treiben.

Der Porzellanbär findet für 55 Euro einen Abnehmer

„Costa Cordalis ist mir völlig egal“, sagt etwa Andreas Harbott vom Bodensee. Er hatte es auf eine klassizistische Kommode abgesehen, um sie zu restaurieren und weiterzuverkaufen. Dass sie zur Sammlung Cordalis gehörte, ist seinem Interesse eher abträglich. Bis 7000 Euro geht der Profi mit, für 7500 nimmt sie ein anderer. „Kein Problem“, sagt Harbott.

Der Porzellanbär findet für 55 Euro einen Abnehmer. Ein musikalischer Weihnachtsbaumständer wird von 400 auf 200 Euro runtergeboten. Keinen Abnehmer findet eine Kaminuhr aus Meißener Porzellan, für die 2200 Euro angesetzt waren. „Als Costa Cordalis sie als Gage für einen Auftritt in der DDR bekam, war sie sicher 20 000 D-Mark wert“, motiviert Siebers, bleibt aber erfolglos. Was nicht weggeht, will er nochmals anbieten. Dann aber nicht unter dem Siegel „Sammlung Cordalis“.

Alle Lose stammen aus der Schwarzwald-Villa des Deutsch-Griechen. Inzwischen leben der Sänger und seine Frau Ingrid auf Mallorca. Die teils wuchtigen und mit üppigen Schnitzereien versehenen Schränke, die opulenten Gemälde oder auch das verzierte Meißner Porzellan passten nicht zum Stil ihres Hauses dort, sagt Ingrid Cordalis vorab. Natürlich trenne sie sich nicht gerne von „all den Erinnerungen“, sie lebten aber auch nach dem Motto: „Besitz belastet“.

Costa und Ingrid Cordalis bezogen die Villa in Kniebis, einem Ortsteil von Freudenstadt mitten im Schwarzwald, in den 70ern. Damals in der Hochphase des Erfolgs des Schlagersängers, der meist in einem Atemzug mit Rex Gildo oder Roy Black genannt wird. In den Schwarzwald sei man zuletzt nur noch selten gekommen, berichtet Ingrid Cordalis.

Die Villa solle im Familienbesitz bleiben. Die Erinnerungen und so.

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