Co-Pilot: Autounfall, Antidepressiva, Beruhigungsmittel

Andreas L. soll Antidepressiva und Beruhigungsmittel genommen haben. Nach einem Autounfall klagte der Co-Pilot der Germanwings-Maschine über Sehschwäche und ein Knalltrauma.
von  AZ
Antidepressiva und Beruhigungsmittel: Wie krank war Andreas L.?
Antidepressiva und Beruhigungsmittel: Wie krank war Andreas L.? © dpa/AZ

Berlin - Neue Details über den Gesundheitszustand von Andreas L., dem Co-Piloten der am Berg zerschellten Bild.de in Behandlung gewesen sein. Dabei ging es offenbar in erster Linie um ein Augenleiden. Dass er trotz gesundheitlicher Probleme weiter Flugzeuge steuerte, soll Andreas L. gezielt verschleiert haben.

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Bild.de berichtet über einen Autounfall: L. soll Ende 2014 einen Unfall mit dem Wagen gehabt haben und nach der Airbag-Explosion unter Knalltrauma und Sehschwäche gelitten haben. Aus der Krankenakte gehe hervor, dass der Co-Pilot nach eigenen Angaben Antidepressiva und Beruhigungsmittel genommen hatte.

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Ermittler wollen nun klären, wie lange und wie häufig er diese Medikamente genommen hatte. Wie bereits berichtet, hatten Fahnder in seiner Wohnungen zerrissene Krankschreibungen gefunden. Eine Krankmeldung bezog sich auf den Tag des Unglücks in den französichen Alpen.

Der Airbus war am 24. März auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf an einer Felswand in Südfrankreich zerschellt. Der 27 Jahre alte Copilot Andreas L. wird verdächtigt, seinen Kollegen aus dem Cockpit ausgesperrt und die Maschine mit Absicht in die Katastrophe gesteuert zu haben. Nach Erkenntnissen der Ermittler war er vor Jahren suizidgefährdet.

Am Dienstagabend hatte die Lufthansa mitgeteilt, L. habe die Lufthansa schon während seiner Ausbildung über eine "abgeklungene schwere depressive Episode" informiert. In einer E-Mail habe der damalige Flugschüler 2009 die Verkehrsfliegerschule in Bremen unterrichtet. "Die Unterlagen wurden erneut durchgesehen inklusive der E-Mails", erläuterte eine Lufthansa-Sprecherin in Frankfurt. Die "neue Erkenntnis" sei vom Unternehmen an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet worden. Bereits bekannt war, dass der Copilot des Germanwings-Flugs 4U9525 seine Ausbildung in der Verkehrsfliegerschule mehrere Monate unterbrochen hatte.

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