Chronologie: Das Martyrium von Elisabeth F.

Im Fall der 42-jährigen Elisabeth F. ergibt sich nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei folgende über Jahrzehnte dauernde Leidensgeschichte:
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Der Ort des Schreckens. Hinter dieser grauen Fassade soll das Opfer 24 Jahre gefangen gehalten worden sein.
dpa Der Ort des Schreckens. Hinter dieser grauen Fassade soll das Opfer 24 Jahre gefangen gehalten worden sein.

Im Fall der 42-jährigen Elisabeth F. ergibt sich nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei folgende über Jahrzehnte dauernde Leidensgeschichte:

28. August 1984:

Josef F. lockt seine damals 18-jährige Tochter Elisabeth nach deren Angaben in den Keller, betäubt sie und sperrt sie mit Handschellen gefesselt in einem Raum ein.

29. August 1984:

Elizabeth F. wird als vermisst gemeldet. Der Vater präsentiert etwa einen Monat nach ihrem Verschwinden einen Brief, in dem die junge Frau darum bittet, nicht nach ihr zu suchen.

19. Mai 1993:

Die «vermisste» Tochter legt nach Angaben des Vaters ein neun Monate altes Mädchen im Mehrparteienhaus der Familie ab. Bei dem Baby liegt ein handschriftlicher Brief der Vermissten, in dem sie erwähnt, bereits eine Tochter und einen Sohn zu haben, so dass kein Platz für ein weiteres Kind sei. (Diese vorher geborenen Kinder lebten damals seit ihrer Geburt bei der Mutter im Verlies.)

15. Dezember 1994:

Unter gleichen Umständen wird ein zehn Monate altes Mädchen bei der Familie «entdeckt».

3. August 1997:

Ein 15 Monate alter Junge wird auch im Haus der Großeltern «gefunden». (Sein Zwillingsbruder war nach den bisherigen Erkenntnissen der Polizei gestorben und später verbrannt worden.)

16. Dezember 2002:

Elisabeth F. bringt einen weiteren Sohn zur Welt, wie sie in einem vermutlich 2003 geschriebenen Brief an ihre Eltern schreibt. (Das Kind bleibt im Versteck.)

19. April 2008:

Die schwerst erkrankte, bewusstlose 19-jährige Kerstin wird im Wohnhaus der Großeltern «abgelegt» und in das Landesklinikum Amstetten eingeliefert. Bei dem Mädchen findet sich ein handgeschriebener Brief, indem die leibliche Mutter Elisabeth (42) um Hilfe für ihre kranke Tochter bittet. In den Tagen danach, während die Polizei nach der Mutter der kranken Kerstin fahndet: Josef F. holt seine Tochter (42) sowie zwei Söhne im Alter von 18 und 5 Jahren aus dem Verlies und erklärt seiner Ehefrau, die Tochter wäre mit den beiden Kindern nach Hause gekommen.

26. April 2008:

Nach einem vertraulichen Hinweis greift die Polizei Josef F. in Begleitung seiner Tochter Elisabeth in den Abendstunden nahe dem Klinikum auf, in dem Kerstin um ihr Leben kämpft. In der folgenden Befragung schildert die 42-Jährige ihr jahrzehntelanges Martyrium. (dpa)

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.