Christopher Street Day: Latex, Tracht und Bullenhitze
Am Sonntag haben sich Schwule und Lesben aus ganz Deutschland zur Christopher-Street-Day-Parade in Köln getroffen. Rund 900.000 Besucher verfolgten das bunte Treiben. Rekord!
Köln - Strahlendes Sommerwetter hat der Christopher-Street-Day-Parade in Köln am Sonntag eine Rekord-Besucherzahl beschert. Paradenleiter Jörg Kalitowitsch sprach von einer Million Zuschauern. „Definitiv Höchststand“, sagte er. Die Polizei blieb mit 900 000 nur leicht unter dieser Schätzung.
Insgesamt 86 fantasievoll geschmückte Gruppen zogen über die Deutzer Brücke in die Innenstadt. Sie wollten damit für eine rechtliche Gleichstellung von Schwulen und Lesben und gesellschaftliche Akzeptanz demonstrieren. „Wir sind. So oder so“, hieß das Motto.
Die Polizei sprach von einem sehr ruhigen Verlauf. Der einzige Zwischenfall habe darin bestanden, dass ein stark angetrunkener Mann mit einer Bierdose auf Claudia Roth gezielt habe. Die Parteivorsitzende fuhr auf dem Wagen der Grünen mit. Die Dose habe sie aber verfehlt, sagte ein Polizeisprecher. Der Mann sei festgenommen worden.
Im Vorfeld hatte es diesmal einige Aufregung gegeben, weil sich die rechtsextreme Partei Pro Köln mit einem eigenen Wagen an dem Umzug beteiligen wollte. Der Verein Kölner Lesben- und Schwulentag schloss sie jedoch aus. Die Veranstalter stünden für Vielfalt und Toleranz, hieß es. Pro Köln erklärte später selbst seinen Verzicht.