CDU-Politiker verhaftet – er handelte mit Drogen

NECKARSULM/STUTTGART - Ermittler finden 80 Gramm Heroin und über 5000 Euro mutmaßliches Dealergeld in der Wohnung von CDU-Politiker Andreas Zwickl. Der sitzt jetzt in Untersuchungshaft in Suttgart-Stammheim - und verzichtet auf sämtliche Funktionen und Kandidaturen.
80 Gramm Heroingemisch und über 5000 Euro mutmaßliches Dealergeld fanden Ermittler in seiner Wohnung: Jetzt hat die Polizei den baden-württembergischen CDU-Politiker Andreas Zwickl aus Neckarsulm verhaftet. Der Vorwurf: Verdacht des Drogenhandels.
Am Wochenende bestätigte der CDU-Landesverband Baden-Württemberg in Stuttgart einen Bericht der „Heilbronner Stimme“. Der 40-jährige Kommunalpolitiker Zwickl war von 1999 bis 2003 stellvertretender Landesvorsitzender der Jungen Union Baden-Württemberg und von Oktober 2003 bis Juli 2005 Mitglied des Bezirksvorstandes der CDU Nordwürttemberg. Zuletzt hatte der gebürtige Heilbronner als selbstständiger Hausverwalter gearbeitet.
„Wir sind fassungslos und entsetzt"
Den Parteiangaben zufolge verzichtet Zwickl wegen des Vorwurfs auf „sämtliche Kandidaturen und Funktionen innerhalb der CDU“. Dies beziehe sich unter anderem auf seinen Platz als Ersatzbewerber für den Spitzenkandidaten der Landes-CDU zur Europawahl, Rainer Wieland. Außerdem stand Zwickl auf einem wenig aussichtsreichen Kandidatenplatz für die Gemeinderatswahl in Neckarsulm. Mittlerweile befindet sich Zwickl in Untersuchungshaft in Stuttgart-Stammheim. Er werde beschuldigt, mit „nicht unerheblichen Mengen“ Heroin gehandelt zu haben. Nach Polizeiangaben hat Zwickl auch zugegeben, in den vergangenen eineinhalb Jahren mehrere Beschaffungsfahrten nach Holland gemacht zu haben. Dabei habe ihn ein 30-Jähriger begleitet, der ebenfalls verhaftet wurde.
Der baden-württembergische CDU-Generalsekretär Thomas Strobl reagierte erschüttert: „Wir sind fassungslos und entsetzt. Dies hat wahrscheinlich auch eine große persönlich tragische Komponente“, erklärte er. Unabhängig vom Ausgang des Verfahrens könne die CDU durch den jetzt erklärten Verzicht Zwickls auf seine Kandidaturen und Ämter unbelastet weiterarbeiten. „Und wir können uns in der politischen Arbeit auf die Wahlen in diesem Jahr konzentrieren“, sagte Strobl.