Bundeskriminalamt: Opfer von Menschenhandel oft minderjährig

Fast jedes fünfte Opfer von Menschenhandel mit sexueller Ausbeutung war im vergangenen Jahr minderjährig. Insgesamt wurden 491 entsprechende Ermittlungsverfahren abgeschlossen, zwei Prozent mehr als 2011, wie das Bundeskriminalamt (BKA) mitteilte.
dpa |
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Wiesbaden - Die Fahnder ermittelten 612 Opfer, die zur Prostitution gezwungen wurden. Rund die Hälfte von ihnen war unter 21 Jahre alt, 17 Prozent waren minderjährig. Im Vergleich zu 2011 stieg ihre Zahl: Damals waren 42 Prozent unter 21 Jahre alt und 12 Prozent minderjährig.

Zwar bewegen die Zahlen sich seit einigen Jahren auf gleichbleibendem Niveau - die Ermittler vermuten jedoch eine hohe Dunkelziffer. Auch was die Täter betrifft: Zwar wurden im vergangenen Jahr 769 Tatverdächtige ermittelt, das BKA rechnet aber mit einem deutlich größeren Personenkreis: "Wir gehen davon aus, dass sich hinter dem Delikt komplexe Täterstrukturen und Organisationen verbergen", sagte eine Sprecherin. Meist stünden dahinter ganze Netzwerke von Zuhältern, Geldwäschern, Urkundenfälschern und in einigen Fällen auch von Schleusern.

Den Großteil der Fälle konnte die Polizei dank Razzien oder Kontrollen in Bordellen oder Clubs aufdecken, wie die Sprecherin sagte. Denn die Opfer scheuten den Kontakt zu den Sicherheitsbehörden - aus Angst vor ihren Peinigern. In lediglich 199 Fällen meldeten sich Betroffene bei der Polizei. Die meisten der Opfer stammten aus Bulgarien, gefolgt von Rumänien und Deutschland.

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