Britney Spears entmündigt

Dass Popsternchen Britney Hilfe braucht, war allen lange klar. Im «Interesse der Sängerin» kümmert sich nun jemand aus der Familie um sie - und darf bestimmen, wer sie behandelt, besucht und betreut.
Der Vater von Popstar Britney Spears ist am Freitag von einem Gericht damit betraut worden, die Angelegenheiten seiner psychisch kranken Tochter zu regeln. Es sei «im besten Interesse» der Sängerin, wenn Jamie Spears vorübergehend als Bevollmächtigter eingesetzt werde, befand eine Richterin in Los Angeles.
James Spears kann damit Besuche bei der Sängerin begrenzen, er bekommt vollen Zugang zu ihren medizinischen Unterlagen und er kann alles unternehmen, um Geldwerte und Kreditkarten vorübergehend sicherzustellen. Ihr Vater hatte nach der Gerichtsentscheidung Tränen in den Augen. Bei einer Anhörung am Dienstag wird die Entscheidung erneut überprüft werden.
Lutfi hat Besuchsverbot
Britneys geschiedene Eltern, Jamie und Lynne, hatten einen Tag nach der Einweisung ihrer Tochter in ein Krankenhaus einen entsprechenden Antrag gestellt. «People.com» zufolge kann der Vater vorübergehend die Finanzen der Sängerin regeln, bei ihrer Behandlung mitreden und über Besucher an Spears' Krankenbett entscheiden. Am Montag wollte das Gericht über die weitere Vorgehensweise beraten. Sam Lutfi, ein enger Bekannter und Berater der Sängerin, wurde unterdessen von der Richterin angewiesen, sich von Spears fernzuhalten. Er verfolge Britney, hieß es zur Begründung, berichtete «tmz.com». Lutfi war in den vergangenen Wochen häufig an Spears' Seite gesehen worden und hatte Reportern auch Auskunft über ihren Zustand gegeben. Zwischen den Eltern, mit denen die Sängerin nur sporadisch Kontakt hat, und Lutfi ist ein Streit entbrannt. Er warf ihnen öffentlich vor, sich nur an ihrer Tochter bereichern zu wollen. Britney könne ihre Angelegenheiten selbst regeln, sagte Lutfi der Zeitschrift «People».
Gefahr für sich selbst und andere
In der Nacht zum Donnerstag war die 26-Jährige - eskortiert von der Polizei - unter der ärztlichen Vorgabe «5150» in die geschlossenen Abteilung des UCLA Medical Centers eingeliefert worden. Diese gilt für Patienten, die eine Gefahr für sich selbst oder für andere Menschen darstellen. Sie bleiben gewöhnlich 72 Stunden in ärztlicher Obhut. Danach kann auf Wunsch des Patienten oder der Angehörigen eine zweiwöchige Behandlung folgen.
Schon Anfang Januar hatte Spears einem Nervenzusammenbruch erlitten. Weil die Sängerin ihre beiden Kinder Jayden James (1) und Sean Preston (2) nicht fristgerecht bei ihrem Ex-Mann Kevin Federline abgeben wollte, fuhren Streifenwagen der Polizei sowie Feuerwehr und Rettungswagen zu dem Haus der 26-Jährigen in Beverly Hills. Ein Richter sprach ihr daraufhin das Besuchsrecht für die Söhne ab.
«Persönliche Sicherheitszone» für Promis
Weil Stars wie Spears immer wieder von Paparazzi verfolgt werden, will Dennis Zine, Stadtratsmitglied in Los Angeles, eine «persönliche Sicherheitszone» für Prominente in Hollywood gesetzlich verankern. Aufdringliche Fotografen sollten so verpflichtet werden, Abstand zu halten. Zine verwies in der «Los Angeles Times» auf das nächtliche Chaos, als Spears ins Krankenhaus gebracht wurde. Als Begleitschutz hatte die Polizei zwei Dutzend Beamte auf Motorrädern, in Streifenwagen sowie einen Hubschrauber zu dem von Paparazzi umlagerten Haus des Popstars geschickt. Der Polizeichef von Los Angeles, William Bratton, verwies auf bestehende Gesetze, die zu schnelles Fahren, unerlaubtes Betreten von Grundstücken und Personenbelästigung unter Strafe stellten. (dpa)