Bomben in Boston: Drei Tote - darunter ein Bub (8)

Die Sprengsätze explodierten kurz hintereinander auf Höhe der Ziellinie der Marathonstrecke. Mindestens drei Menschen kamen ums Leben, mehr als 140 wurden verletzt. Gesicherte Hinweise gibt es nicht, vieles deutet auf einen Terroranschlag hin.
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Explosion im Zielgelände des Boston Marathons: Die weiteren Bilder vom dramatischen Ereignis.
AP 12 Explosion im Zielgelände des Boston Marathons: Die weiteren Bilder vom dramatischen Ereignis.
Explosion im Zielgelände des Boston Marathons: Die weiteren Bilder vom dramatischen Ereignis.
AP 12 Explosion im Zielgelände des Boston Marathons: Die weiteren Bilder vom dramatischen Ereignis.
Explosion im Zielgelände des Boston Marathons: Die weiteren Bilder vom dramatischen Ereignis.
AP 12 Explosion im Zielgelände des Boston Marathons: Die weiteren Bilder vom dramatischen Ereignis.
Explosion im Zielgelände des Boston Marathons: Die weiteren Bilder vom dramatischen Ereignis.
AP 12 Explosion im Zielgelände des Boston Marathons: Die weiteren Bilder vom dramatischen Ereignis.
Anschlag auf den Marathon von Boston: Helfer kümmern sich um eine verletzte Frau.
AP 12 Anschlag auf den Marathon von Boston: Helfer kümmern sich um eine verletzte Frau.
Nach den Explosionen steigt Rauch auf.
AP 12 Nach den Explosionen steigt Rauch auf.
Blick in die Bolyston Street, den Schauplatz der Detonationen.
dpa 12 Blick in die Bolyston Street, den Schauplatz der Detonationen.
Eine verletzte Frau wird abtransportiert.
AP 12 Eine verletzte Frau wird abtransportiert.
Tränen nach den Bomben: Ein Pärchen spendet sich Trost.
dpa 12 Tränen nach den Bomben: Ein Pärchen spendet sich Trost.
Anschlag auf den Marathon von Boston: Ein verletzter Läufer wird in einem Rollstuhl geschoben.
AP 12 Anschlag auf den Marathon von Boston: Ein verletzter Läufer wird in einem Rollstuhl geschoben.
Rettungsfahrzeuge eilen zum Tatort.
dpa 12 Rettungsfahrzeuge eilen zum Tatort.
Blick von oben auf das Zielgelände des Boston Marathons. Hier haben sich am Montag zwei Explosionen ereignet.
AP 12 Blick von oben auf das Zielgelände des Boston Marathons. Hier haben sich am Montag zwei Explosionen ereignet.

Die Sprengsätze explodierten kurz hintereinander auf Höhe der Ziellinie der Marathonstrecke. Mindestens drei Menschen kamen ums Leben, mehr als 140 wurden verletzt. Laut Präsident Obama gibt es noch keine gesicherten Hinweise auf die Täter. Aber vieles deutet auf einen Terroranschlag hin.

Boston/Washington - Zwei Bombenexplosionen beim traditionsreichen Boston-Marathon haben mindestens drei Menschen in den Tod gerissen. Die Zahl der Verletzten liegt mittlerweile bei mehr als 140, 17 von ihnen befinden sich in kritischem Zustand.

Laut US-Präsident Barack Obama gibt es derzeit noch keine gesicherten Erkenntnisse über die Täter. Wie aber später aus dem Weißen Haus verlautete, geht man von einem terroristischen Akt aus.

Die beiden Bomben explodierten kurz hintereinander im Abstand von etwa 100 Metern in der Nähe der Ziellinie – rund zwei Stunden nachdem die Sieger des Marathons mit 23 000 Läufern und 500 000 Zuschauern diese passiert hatten. Nach Behördenangaben wurden noch zwei weitere Sprengsätze entlang der 42 Kilometer langen Strecke in der Innenstadt gefunden, die aber nicht explodiert waren und unschädlich gemacht wurden.

Augenzeugen berichteten von zahlreichen Opfern, denen Arme oder Beine abgerissen wurden. Auf dem Boden bildete sich eine riesige Blutlache. Menschen schrien und rannten in Panik durcheinander. Dichter Rauch stieg auf, zahlreiche Fenster wurden zerstört.

Die Verletzten wurden auf die Krankenhäuser der Stadt verteilt, mindestens 144 Personen wurden dort behandelt. Die Verletzungen reichten von geplatzten Trommelfellen über Schnittwunden und Prellungen bis hin zu Amputationen, erklärte ein Arzt.

Unter den Todesopfern befindet sich offenbar auch ein acht Jahre alter Junge. Das erfuhr die Nachrichtenagentur Associated Press aus dem Umfeld des Opfers. Der Junge habe in der Nähe der Zielline zusammen mit seiner Mutter und seiner Schwester auf seinen Vater gewartet, der bei dem Marathon mitlief. Auch Mutter und Schwester seien verletzt worden, als die zwei Bomben explodierten.

 

Terror in den USA: Der 11. September 2001

 

Kurz nach den Explosionen an der Laufstrecke ereignete sich eine weitere Detonation in der John-F.-Kennedy-Bibliothek der Stadt. Die Ermittler sehen derzeit jedoch keinen direkten Zusammenhang mit den Bombenexplosionen beim Marathon. Das Feuer in der JFK-Bibliothek sei möglicherweise von einem Brandsatz ausgelöst worden, erklärte ein Polizeisprecher.

Die Menschen wurden aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben oder zurück in ihre Hotels zu gehen. Bombensuchtrupps durchkämmten die Stadt. Die Polizei durchsuchte im Zusammenhang mit den Explosionen eine Wohnung im Vorort Revere. Die Polizei bestätigte, dass es einen Durchsuchungsbefehl gegeben habe und dass die Aktion Teil der Ermittlungen zum Anschlag auf den Marathon sei. Weitere Details wurden nicht genannt.

Präsident Obama äußerte sich rund drei Stunden nach den Explosionen. Man wisse nicht, „wer das getan hat oder warum“, sagte er. Aber wer immer verantwortlich sei, werde „die volle Macht der Justiz zu spüren bekommen“. In seiner Erklärung vermied er den Ausdruck Terrorismus oder Terroranschlag. Die Explosionen seien die Taten eines Einzelnen oder einer Gruppe. „Wir werden herausfinden, wer das getan hat, und ihn dafür zur Rechenschaft ziehen“, sagte der Präsident.

Wie später aus dem Weißen Haus verlautete, behandele man die Vorfälle jedoch als Terrorismus. Das FBI übernahm die Ermittlungen. Die Sicherheitsmaßnahmen würden soweit wie nötig verschärft, erklärte Obama weiter. Genauere Angaben dazu machte er nicht. Der Secret Service verschärfte jedoch die Kontrollen und die Präsenz um das Weiße Haus und vergrößerte die Sperrzone. Auch in zahlreichen anderen Großstädten wie New York, Los Angeles oder Seattle wurden die Sicherheitsvorkehrungen verschärft.

Weltweit herrschte erhöhte Alarmbereitschaft nicht nur bei US-Institutionen. In London erklärte die Polizei, sie prüfe ihr Sicherheitskonzept für den London-Marathon, der am kommenden Sonntag stattfinden soll. Außerdem werden bereits am Mittwoch zahlreiche ranghohe Politiker aus aller Welt zur Beisetzung der früheren Premierministerin Margaret Thatcher in der britischen Hauptstadt erwartet. 

 

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