Bochumer stellen tödlichen Flüchtlingstransport nach
Eine Woche nach dem qualvollen Tod von 71 Flüchtlingen in einem Lastwagen haben ein Spediteur und das Bochumer Schauspielhaus in einer Aktion auf das Flüchtlingsleid aufmerksam gemacht.
Bochum - Vor dem Theater parkte der Spediteur Gerard Graf am Mittwochabend einen 7,5-Tonner, der mit dem Lkw der Schlepper in Österreich baugleich war. Dann ließ er 71 Bürger in den 15 Quadratmeter großen Laderaum steigen. Die Menschen standen dicht gedrängt und sichtlich erschüttert wenige Minuten auf der nicht verschlossenen Ladefläche.
Der leitende Dramaturg Olaf Kröck sagte, er habe die Menschen "für einen Augenblick" innehalten lassen und das Elend der Flüchtlinge sichtbar machen wollen. "Es ist unendlich wichtig, dass wir angesichts dessen, was in Europa passiert, Gegeninitiativen ergreifen", sagte Kröck. Spediteur Graf sagte: "So eine abstrakte Zahl, die möchte ich mit Leben füllen. Ich hoffe, dass wir mit dieser Aktion Öffentlichkeit erzeugen. Letztlich müssen aber die Politiker handeln."
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Am vergangenen Donnerstag war ein von Schleppern zurückgelassener Lastwagen rund 50 Kilometer südlich von Wien auf einem Pannenstreifen der Autobahn gefunden worden. Im Laderaum entdeckte die Polizei die Leichen von 71 erstickten Flüchtlingen.
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