BMW verpasst Z4.de, München M.de

Die Bayern gehen bei der Vergabe der kurzen Internetadressen ziemlich leer aus
von  Abendzeitung
Schnell, aber ohne eigene Internetadresse: der BMW Z4.
Schnell, aber ohne eigene Internetadresse: der BMW Z4. © dpa

Die Bayern gehen bei der Vergabe der kurzen Internetadressen ziemlich leer aus

Gerade bei Z4-Fahrern ist Zeit bekanntlich Geld: Und statt sich mühsam über BMW.de zum Wunschmodell durchzuklicken, hätten Freunde des Prestigeautos ab sofort einfach Z4.de eingegeben können. Hätten! Denn BMW hat am vergangenen Freitag bei der Vergabe der neuen, superkurzen Internetadressen (AZ berichtete) entweder gepennt oder kein Glück gehabt. Nicht der Weltkonzern sicherte sich die prägnante Domain, sondern ein gewisser Herr Dunkel aus Hattersheim! Schließlich ging’s allein um Schnelligkeit und nicht etwa um Plausibilität.

Immerhin: Bei X1.de ist die Bayerische Motoren Werke AG als neuer Inhaber eingetragen. Für Konkurrent Audi aus Ingolstadt endete der Wettlauf dagegen mit einem Total-Crash: A2.de, A3.de, A4.de, A5.de, A8.de, Q3.de, Q5.de und Q7.de gingen allesamt an diverse Kleinunternehmer und Privatpersonen aus Orten wie Wetzlar und Struvenhuetten, die demnächst möglicherweise Post von Audi bekommen – mit Angeboten oder vom Anwalt, der sich auf das Markenrecht berufen könnte.

Auch sonst sieht’s für bayerische Online-Interessen düster aus: Während sich Hamburg blitzschnell HH.de krallte und Köln K.de, ging M.de nicht an München, sondern an einen Hamburger namens Malte. 089.de, erstmals sind auch nur Zahlen als Domain erlaubt, konnte ebenfalls kein Einheimischer abstauben – die Adresse gehört der Firma „Maya Mark“ aus Las Vegas!

Auch die AZ war Millisekunden zu spät dran. Wer die attraktive Domain AZ.de eingibt, wird heute schon über Enkelpolicen und Lebensversicherungen informiert – von der Allianz, die bislang eher kein Mensch unter diesem Kürzel wahrgenommen hat. Gratulieren kann man dagegen der SZ, sie besitzt SZ.de.

Wer aber gedacht hat, dass Münchens OB Christian Ude für alle Wahlkämpfe bis 2020 vorsichtshalber OB.de besetzt, täuscht sich. Der EDV-Dienstleister „Ayka Arts“ aus Fürth war Erster, schlägt dem Tamponhersteller oder dem OB aber vielleicht bald einen millionenschweren Deal vor.

Letzterer hat sich leider nicht einmal das pfiffige U.de gesichert. Der beliebte Buchstabe ging an Herrn Krause aus Merseburg.

Timo Lokoschat

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.