BKA identifiziert gesuchten Kinderschänder: Ist es der Freund der Mutter?

Der vom Bundeskriminalamt (BKA) gesuchte Kinderschänder ist identifiziert. Das meldete die Behörde nach einer erfolgreichen Öffentlichkeitsfahndung. Offenbar handelt es sich dabei um den Freund der Mutter des Mädchens.
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Fahndungserfolg für das BKA - der Täter ist gefasst.
dpa Fahndungserfolg für das BKA - der Täter ist gefasst.

Frankfurt/Main - Es sind verstörende Fotos, die das Bundeskriminalamt (BKA) am Montag publik gemacht hat, um einen Kinderschänder zu fassen: Zu sehen ist ein blondes Mädchen – gerade einmal vier Jahre alt, wie inzwischen feststeht.

Auf einem Bild lächelt es scheu in die Kamera, auf einem anderen liegt es mit ängstlichem Gesichtsausdruck auf einem Bett.

Die Kleine wurde Opfer des gesuchten Verbrechers – doch niemand wusste, wer sie ist. Durch die Veröffentlichung der Aufnahmen hofften die Ermittler, die Identität des Kindes zu klären und so auch seinen Peiniger enttarnen zu können.

Missbrauch fand in Deutschland statt

"Es liegen Anhaltspunkte dafür vor, dass das Opfer auch weiterhin dem Zugriff des nicht identifizierten Tatverdächtigen ausgesetzt ist", hieß es in einer Mitteilung des BKA. Der Unbekannte soll das Kind zwischen Oktober 2016 und Juli 2017 wiederholt schwer sexuell missbraucht haben. Er soll es dabei gefilmt und die Videos auf einer kinderpornografischen Plattform im Darknet verbreitet haben. Er selbst ist nie zu sehen – nur sein Opfer. Die Ermittler gingen von Anfang an davon aus, dass der Missbrauch in Deutschland stattgefunden hat.

Weil alle bisherigen Fahndungsmaßnahmen ins Leere gelaufen seien, habe man sich zur Verbreitung der Opfer-Bilder entschlossen, hieß es vom BKA und der Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft. In der Hoffnung, "mit Unterstützung der Öffentlichkeit das bisher unbekannte Opfer und den unbekannten Tatverdächtigen zu identifizieren sowie einen nicht auszuschließenden andauernden sexuellen Missbrauch beenden zu können".

Mutter meldet sich bei der Polizei

Am Montagabend, nur wenige Stunden nach Veröffentlichung der Fotos, kam dann die ersehnte Erfolgsmeldung: Das BKA bestätigte, dass das vierjährige Opfer und der 24-jährige Täter zweifelsfrei identifiziert worden seien. Die Fahndung sei damit erfolgreich beendet.

Wie die Bild berichtet, soll es sich bei dem bis dato unbekannten Kinderschänder um den Freund der Mutter des Mädchens handeln! Die Mutter habe demnach ihre Tochter auf den Fotos erkannt und sei dann gemeinsam mit den Mädchen und deren Großeltern zur Polizei gegangen, wo sie Anzeige gegen ihren Lebensgefährten erstattete. "Der Verdächtige wurde in den Abendstunden von der Landespolizei in einer Wohnung festgenommen. Das BKA hat den Einsatz koordiniert. Er ist deutscher Staatsbürger. Der Mann wird zur Zeit befragt", so Oberstaatsanwalt Georg Ungefuk von der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt in der Bild. Ungefuk weiter: "Das Mädchen ist ebenfalls Deutsche und vier Jahre alt. Es wurde von einem Polizeipsychologen untersucht und ist jetzt wieder in elterlicher Obhut."

Auf einer Pressekonferenz am Dienstagvormittag erläuterte Ungefuk das schreckliche Ausmaß des Missbrauchs: Demnach wurde das Mädchen zwischen Oktober 2016 und Juli 2017 in "neun Fällen teilweise schwer sexuell missbraucht". Dies würden die Fotos und Videos, die ihr Peiniger im Darknet veröffentlicht hat, belegen. Da die Polizei eine Wiederholungsgefahr, also weiteren Missbrauch, als "sehr wahrscheinlich" einstufte, habe man sich für die Öffentlichkeitsfahndung entschieden.

In der Wohnung des Festgenommenen konnte die Polizei zahlreiche Beweismittel sicherstellen, wie Bundeskriminalamt (BKA) und die Generalstaatsanwaltschaft mitteilten. Details wollten sie allerdings nicht nennen. Der Mann soll noch im Lauf des Tages dem Haftrichter vorgeführt werden.

Lesen Sie auch: Kinderporno-Szene - So ermitteln die BKA-Experten

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