Biologe benennt Schmetterling nach Schwiegermutter
Die wissenschaftlichen Gattungsnamen eines Tieres sind oft kompliziert. Ein Chemnitzer Biologe hat eine von ihm entdeckte Schmetterlingsart nun nach seiner Schwiegermutter benannt.
Chemnitz - Wissen Sie, was Formicidae sind? Wahrscheinlich schon, Sie kennen Sie sie nur unter anderem Namen: Ameisen. Die wissenschaftlichen Namen von Tieren sind oft kompliziert oder unaussprechlich. Ein Biologe aus Chemnitz hat in seinem Fall nun Abhilfe geschaffen.
Sven Erlacher hat eine Schmetterlingsart entdeckt - und nach seiner Schwiegermutter benannt. Der "Steinspanner Sabine" (Gnophopsodos sabine) lebt im russischen Altai Gebirge in einer Höhe von 1400 bis 2440 Metern. Steinspanner Sabine ist hellbraun gemustert und hat eine Flügelspannweite von rund drei Zentimetern.
Ist das jetzt ein Kompliment oder Rache? "Ich wollte sie ehren, weil sie so eine liebenswürdige Frau ist", sagt Erlacher über seine Schwiegermutter. Da wird der Steinspanner aber froh sein.
Trump-Motte, Radiohead-Ameise, Ford-Spinne
Für gewöhnlich werden neue Arten nach dem Ort des Vorkommens, nach besonderen Merkmalen oder auch nach anderen Forschern oder öffentlichen Persönlichkeiten benannt; manchmal sind aber auch andere Merkmale ausschlaggebend für die Namensgebung.
So benannten Forscher im Januar eine Motte (Neopalpa donaldtrumpi) nach Donald Trump, weil sich die "Frisuren" der Motte und des US-Präsidenten ähneln. Im April entdeckten zwei Biologen im Regenwald Venezuelas eine bisher unbekannte Ameisenart - und tauften sie nach der Band "Radiohead": Sericomyrmex radioheadi. Warum? "Weil man Radioheads Musik stundenlang hören kann, während man am Mikroskop arbeitet", so die Erklärung der Forscher.
Auch andere Prominente sind Namenspaten für Tiere: David Bowie lebt als Spinnenart weiter (Heteropoda davidbowie), Harrison Ford lebt ebenfalls als Spinne im Bergland von Kalifornien, als Calponia harrisonfordi.
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