Billig-Badespielzeug ist häufig lebensgefährlich
Köln - Das Prüfunternehmen testete Wasserspielzeug und Baby-Schwimmsitze aus Urlaubsorten in Deutschland, Spanien, Italien, Griechenland, Belgien und den Niederlanden.
Untersucht wurden insgesamt 50 Produkte, darunter aufblasbare Schwimmtiere und Luftmatratzen aus Souvenirshops und Strandbuden. Der Preis lag bei höchstens zehn Euro. Das Ergebnis: 20 der 50 Badeartikel dürften in der Europäischen Union gar nicht verkauft werden. Sie erfüllten nicht einmal grundlegende Sicherheitsanforderungen.
In sechs Fällen fanden die Tester lebensgefährliche Schwimmsitze für Babys und Kleinkinder. Dabei bestehe entweder das Risiko des Herausrutschens oder des Kenterns. Die Schwimmsitze gaukelten den Eltern Sicherheit vor, seien aber lebensgefährlich, sagte TÜV-Expertin Christiane Reckter. "Deshalb sind solche Sitze absolut verboten."
Von anderen aufblasbaren Schwimmtieren lösten sich verschluckbare Kleinteile wie Ventilstöpsel. Sechs Wasserspielzeuge enthielten unerlaubt hohe Mengen verschiedener Schadstoffe wie krebserregende Weichmacher.
Der komplette Test finden Sie hier
Der Tüv Rheinland hat den Test mittlerweile zum vierten Mal gemacht. Insgesamt sei "ein leicht positiver Trend zu erkennen". So seien 2009 noch mehr als 60 Prozent der gekauften Artikel durchgefallen. Aber immer noch seien viele gefährliche Produkte dabei.
Worauf Eltern oder Großeltern beim Kauf achten sollten, hat der Tüv Rheinland zusammengefasst:
Der Preis:
„Bei 1-Euro-Produkten würde ich sagen: Günstig ist schlecht“, sagt TÜV-Expertin Christiane Reckter. Doch teuer muss es auch nicht sein: Gute Schwimmsitze sind schon zwischen 10 und 15 Euro zu haben.
Das Aussehen:
Sind Kinderschwimmsitze wie buntes Wasserspielzeug gestaltet, sollten Käufer besser die Finger davon lassen. Zudem müssen sie die Anforderungen der Normenreihe EN 13138-1 und EN 13138-3 erfüllen. Das muss auch so drauf stehen.
Das Gefühl:
Qualität lässt sich laut Reckter meist schon an der Folienstärke erkennen. Die Faustregel ist einfach: Je dicker, desto besser.
Die Gebrauchsanleitung:
Wenn es in der Gebrauchsanweisung oder bei Warnhinweisen Druckfehler gibt, hat das dazugehörende Produkt meist auch ein Sicherheitsproblem.
Der Verkäufer:
Besser schon in Deutschland kaufen, am besten bei großen Handelsketten, die über eine Qualitätssicherung verfügen. In Shops am Strand gekaufte Produkte waren oft schlechter.
Die Herkunft:
Made in China heißt nicht unbedingt schlecht. 75 Prozent aller Produkte werden in China gefertigt. Dabei gebe es auch gute und sichere Produkte.
Der Geruch:
Keine Kunststoffprodukte kaufen, die extrem unangenehm riechen. Ein solcher Geruch kann ein Hinweis auf nicht erlaubte Inhaltsstoffe sein.
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