Bilder: Magdeburg kämpft gegen die Flut

Das Hochwasser der Elbe steigt auf immer neue Rekorde. Vor allem Sachsen-Anhalt ist derzeit betroffen. Im Norden laufen unterdessen die Vorbereitungen auf Hochtouren.
von  dpa

MagdeburgDie Flutwelle der Elbe bewegt sich weiter Richtung Norden und bricht dabei immer neue Rekorde. In Magdeburg stieg der Pegelstand am Sonntag auf die historische Höchstmarke von 7,46 Metern. Auch die Stromversorgung in der Stadt war bedroht. In Sachsen-Anhalt waren bis Montagfrüh mehr als 44 000 Menschen aufgerufen, ihre Häuser zu verlassen oder hatten dies bereits getan, wie eine Sprecherin des Krisenstabs der Landesregierung mitteilte. Bei Fischbeck (Landkreis Stendal) an der Grenze zu Brandenburg brach in der Nacht ein Deich. Ortschaften wurden auch hier evakuiert.

m Magdeburger Stadtteil Rothensee versuchte die Bundeswehr am späten Sonntagabend weiterhin mit 700 Soldaten, das Wasser von einem Umspannwerk fernzuhalten. Diese Anlage sei unentbehrlich für die Stromversorgung einer Pumpstation, die das Abwasser der Stadt in eine nahe gelegene Kläranlage befördert, erklärte eine Sprecherin des Katastrophenstabs der Landeshauptstadt.

Der Katastrophenstab entschied sich zur Räumung der östlichen Stadtteile, weil der Hochwasserscheitel eine Länge von 40 Kilometern habe und mehrere Tage gegen die Deiche drücken werde. Erstmals ging der Pegelstand am Sonntag wieder mehrere Zentimeter zurück und dies soll sich so ganz langsam fortsetzen. „Nach derzeitiger Vorhersage könnten wir am Mittwoch wieder bei 7 Metern sein“, hieß es im Katastrophenstab. Sonntagabend zeigte der Pegel noch 7,42 Meter an. Dennoch soll in allen Schulen der Stadt der Unterricht bis kommenden Freitag ausfallen.

Bei Fischbeck in Sachsen-Anhalt an der Grenze zu Brandenburg brach in der Nacht zum Montag ein Elbdeich auf einer Länge von mindestens 10 Metern. Anwohner wurden aufgefordert, ihre Wohnungen zu verlassen. „Wir rechnen damit, dass der Ort in der Früh unter Wasser steht“, sagte ein Sprecher. Auch die Bewohner umliegender Ortschaften sollten ihre Wohnungen verlassen. Mindestens einige Hundert Menschen waren betroffen.

Lesen Sie hier: Hochwasser in Deutschland - die Lage am Montag

In Brandenburg sollte am Montagmorgen mit dem Bau eines Notdeichs begonnen werden, um die Wassermassen aufzuhalten und um zu verhindern, dass es in die Havel fließt. Unterdessen steigen auch die Pegelstände der Elbe in Brandenburg unaufhörlich. In Wittenberge erreichte der Fluss am Sonntagnachmittag einen historischen Höchststand von 7,85 Metern.

Am Montag wird ein Wasserstand von 8 Metern erwartet, bis Dienstag sollen es 8,20 Meter sein – so viel wie nie zuvor. 2002 bei der Jahrhundertflut wurde am Pegel in Wittenberge ein Wert von 7,34 erreicht. Niedersachsen erwartet den Hochwasser-Scheitel der Elbe ebenfalls noch. In Schnackenburg und Hitzacker wurden schon am Sonntag neue Rekordwerte erreicht. Die von Elbe und Jeetzel umflossene Altstadtinsel von Hitzacker wurde bis Sonntagabend evakuiert, rund 280 Anwohner verließen ihre Wohnungen. Größere Überschwemmungen oder Deichbrüche gab es in den betroffenen Landkreisen Lüchow-Dannenberg und Lüneburg zunächst nicht.

 

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