Berlin: Spektakulärer Raubüberfall auf Poker-Turnier

BERLIN - Panik und Verletzte bei Deutschlands größtem Pokerturnier: Mehrere maskierte Männer haben am Samstagnachmittag mit Schusswaffen das Berliner Luxushotel «Grand Hyatt» überfallen und dort offenbar einen Teil des Millionen-Jackpots abgeräumt.
Die Täter hätten Geld erbeutet und seien damit geflüchtet, sagte ein Polizeisprecher - allerdings ohne eine konkrete Summe zu nennen. Noch in den ersten Turniertagen hatte Ex-Tennisprofi Boris Becker mit am Pokertisch gesessen, war aber ebenso frühzeitig ausgeschieden wie Favoritin Sandra Naujoks, in der Szene als «Black Mamba» bekannt.
In dem Fünf-Sterne-Hotel am Potsdamer Platz, wo sich einige der weltbesten Pokerspieler versammelt hatten, brach sofort das Chaos aus. Bereits wenige Minuten nach dem Überfall kursierten im Internet schon Videos von dem Tatort. Dort waren Spieler zu sehen, die sofort ihre Karten fallen ließen und aufgeregt durcheinander rannten. Viele suchten Schutz unter den Spieltischen oder wollten aus den Räumen im ersten Stock des Hotels flüchten.
Bei dem Gedränge wurden nach Polizeiangaben mehrere Menschen leicht verletzt. Schüsse sollen allerdings nicht gefallen sein. Augenzeugen berichteten von Glassplittern auf dem Weg zu den Spieltischen, Stühle lagen umgekippt auf dem Boden. Kurz nach dem Überfall begann die Berliner Polizei mit der Spurensicherung.
Während der Berlinale vor zwei Wochen war das «Grand Hyatt» noch Anlaufpunkt für Filmjournalisten aus aller Welt. Jetzt wurde das Nobelhaus zum Schauplatz eines kinoreifen Überfalls. Augenzeugen berichteten im Internet, dass die maskierten Täter nicht nur Schusswaffen, sondern auch Macheten und Handgranaten bei sich hatten.
Bei dem Pokerturnier, das am Dienstag mit fast 1000 Teilnehmern gestartet war, geht es um eine Siegprämie von einer Million Euro. Ob es nach dem Überfall zu Ende gespielt wird, war am Samstagnachmittag offen. In der Finalrunde am Sonntag sollten eigentlich die besten acht Spieler um den Gewinn von einer Million Euro pokern. (dpa)