Bergsteiger Chhewang Nima: Todesdrama im Himalaya

Er bezwang den Mount Everest bereits 19 Mal – jetzt starb der Top-Bergsteiger Chhewang Nima in einer Lawine. Chhewang Nima Sherpa galt als einer der besten Bergsteiger der Welt.
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Blick auf den Himalaya
dpa Blick auf den Himalaya

Er bezwang den Mount Everest bereits 19 Mal – jetzt starb der Top-Bergsteiger Chhewang Nima in einer Lawine. Chhewang Nima Sherpa galt als einer der besten Bergsteiger der Welt.

KATHMANDU Zwei Tage lang haben sie gehofft. Stundenlang kreist ein Rettungshubschrauber immer wieder über dem schneebedeckten Berg Baruntse im Osten des Himalayas. Sie sind auf der Suche nach dem Nepalesen Chhewang Nima Sherpa, der am Samstag in einer Höhe von 7000 Metern von einer Lawine mitgerissen worden war. Auch der Bruder des 43-Jährigen beteiligt sich an der Suche – und gibt schließlich grünes Licht, die Bemühungen einzustellen: „Mein Bruder ist tot“, sagt er den Rettern.

Chhewang Nima Sherpa galt als einer der besten Bergsteiger der Welt. 19 Mal hatte er den höchsten Berg der Welt, den Mount Everest (8850 Meter) bezwungen, allein in diesem Frühjahr zwei mal. Die Vorbereitungen liefen bereits, den Rekord zu brechen.

Denn ein Mann, Appa Sherpa, war bereits 20 Mal auf dem Gipfel aller Gipfel. Chhewang Nima Sherpa hatte vor, ihn 2011 zu übertrumpfen – zweimal wollte er im Frühjahr den Everest besteigen.

Doch Chhewang bestieg nicht nur aus Rekordlust oder aus reinem Vergnügen die höchsten Berge der Welt. Er verdiente sein Geld als Sherpa, als einheimischer Führer, Begleiter und auch Träger für Expeditionen. So auch an seinem Todestag.

Er ist an dem 7129 Meter hohen Mount Baruntse mit einer Gruppe von sechs Engländern und einem Amerikaner unterwegs. Zusammen mit Nima Galzen Sherpa ist er damit beschäftigt, eine Route für die Seilschaft vorzubereiten. „Wir hatten das Kletterseil gerade fixiert, als die Lawine losging“, berichtet Galzen. „Er war rund 100 Meter vor mir und wurde sofort unter dem Schnee begraben. Galzen kann den weißen Massen ausweichen, aber ihm ist sofort klar, dass es für seinen Kollegen keine Hoffnung gibt: „Es gibt dort eine Menge Schnee, so dass es unmöglich ist, ihn noch zu finden.“ Trotzdem macht sich sofort eine Rettungsmannschaft auf den Weg – auch mit einem Hubschrauber.

Doch auch die muss nach kurzer Zeit die Hoffnung aufgeben. „Das Gebiet, in das Chhewang vermutlich mitgerissen wurde, ist ein zerklüfteter Eishang, der nicht zugänglich ist. Ihn nicht bergen zu können, ist sehr traurig und es ist ein trauriger Tag für uns“, sagt Jeeban Ghimire, Direktor der Sherpa-Organisation, die die Tour organisiert hatte.

Chhewang Nima Sherpa, der als einer der versiertesten Sherpas galt, hinterlässt eine Frau und zwei Kinder. mh

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