Basejumper Uli Emanuele tot: Wie konnte es zum Unglück kommen?

Bozen, Bern - Uli Emanuele überlebte mehr als 2.000 Basejumps, machte sich vor gut einem Jahr „unsterblich“. Damals flog er in einem waghalsigen Manöver in seinem Flügelanzug (Wingsuit) durch ein wenige Meter breites Loch in einem Felsen in Lauterbrunnen. Dort, im Mekka der Basejumper, prallte der 29 Jahre alte Südtiroler am vergangenen Mittwoch gegen eine Felswand. Für ihn kam jede Hilfe zu spät.
Warum genau der Unfall passierte, ist auch am Freitag noch nicht geklärt. Wie die italienische Zeitung „La Repubblica“ schreibt, gehen die Ermittler von mehreren möglichen Ursachen aus. Eine davon: Emanuele könnte in der Luft mit einem anderen Basejumper kollidiert sein. Tatsache ist, dass außer der Leiche Emanueles auch die eines anderen Basejumpers am Fuß des Felsmassivs gefunden wurde. Dabei soll es sich um einen 49 Jahre alten Briten handeln.
Wie „La Repubblica“ unter Berufung auf eine andere Rekonstruktion des Unfalls weiter schreibt, könnte Emanuele als „Kameramann“ für einen befreundeten Basejumper geflogen sein. Demnach seien die beiden gemeinsam vom sogenannten „Black Line Exit“ auf Mürrenfluh oberhalb von Lauterbach gestartet. Emanuele sei dann wenige Meter hinter seinem Freund hergeflogen, als er hinter einer Rechtskurve die Stabilität verloren habe. Dadurch sei er ins Trudeln geraten und gegen eine Felswand geprallt. Emanuele war auf der Stelle tot.
Uli Emanuele: "Es ist gut, Angst zu haben"
Uli Emanuele im Jahr 2015 vor der Talkshow "Markus Lanz" im ZDF-Studio. Foto: imago
Im September 2015, kurz nach seinem Sprung durch das Loch von Lauterbrunnen, war Uli Emanuele zu Gast in der ZDF-Talkshow „Markus Lanz.“ Dabei räumte er ein, dass er „auch Angst“ bei seinen Sprüngen habe. "Es ist gut, Angst zu haben. Das hilft, keine Fehler zu machen.", sagte Emanuele. Und er fügte hinzu: „Vor jedem Sprung denke ich mir: Uli, mach keinen Fehler. Sonst könnte das dein letzter Sprung sein.“
Am Mittwoch, den 18. August 2016, war es sein letzter.