Bangkok sucht den Bomber
Erneut explodiert ein weiterer Sprengsatz. Dieses Mal wird niemand verletzt. Es gibt erste Hinweise auf den Attentäter.
Bangkok - Noch eine Bombe in Bangkok: Von einer Brücke in der thailändischen Hauptstadt ist am Dienstagmittag ein Sprengsatz geworfen worden. Doch die Bombe verfehlt das Ziel: Wartende an dem berühmten Hafenanleger Saphan Thaksin. Die Bombe knallt ins Wasser und detoniert. Dieses Mal wird niemand verletzt.
Erst am Montag waren 20 Menschen bei einer Detonation bei einem berühmten Hindu-Schrein ums Leben gekommen, 125 Menschen wurden verletzt. Nun sucht die Polizei nach einem Verdächtigen – einem Mann mit einem gelben T-Shirt und einem Rucksack. Er wurde von einer Überwachungskamera in der Nähe des Tatorts aufgezeichnet.
Mann stellt Rucksack ab und geht weg
Die sehr unscharfen Bilder zeigen, dass der bislang Unbekannte seinen Rucksack an einer Bank abnimmt, ihn stehenlässt und weggeht. Bislang hat sich niemand zu dem Attentat bekannt. Mehrere Dutzend Verletzte waren gestern noch im Krankenhaus.
Die ersten Toten wurden identifiziert: Es handelt sich dabei um fünf Thailänder, vier Chinesen, zwei Malaysier, eine Britin und eine Frau aus Singapur. Deutsche sollen nicht unter den Opfern sein. Der Regierungschef Prayuth Chan-ocha bezeichnete die Explosion als die schwerste Attacke dieser Art, die Thailand je erlebt habe. Die Behörden täten nun alles dafür, um die Täter schnell zu finden und zur Rechenschaft zu ziehen. „Die Täter wollen unsere Wirtschaft und den Tourismus zerstören“, so Prayuths Vermutung.
Was Thailand-Urlauber jetzt wissen müssen:
Rechtlich sieht es für kostenlose Stornierungen gebuchter Thailand-Urlaube eher schwierig aus, sagt Reiserechtler Paul Degott. Er sieht keinen Hinweis darauf, dass Gästen nun wegen höherer Gewalt ein Kündigungsgrund zugestanden werde.
Auch zuvor gab es in dem Land schon Anschläge. Auch das Auswärtige Amt hat keine Reisewarnung ausgesprochen.
Allerdings wurden die Reise- und Sicherheitshinweise für Thailand aktualisiert. „Reisenden wird empfohlen, besonders vorsichtig zu sein und diese Reisehinweise und die aktuelle Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen“, schreibt das Auswärtige Amt. „Weitere Anschläge auch in anderen beliebten Feriengebieten können nicht ausgeschlossen werden.“
Das Amt empfiehlt, Demonstrationen und Menschenansammlungen zu meiden. Die Reiseveranstalter informierten ihre Gäste über die Entwicklung und die Hinweise des Auswärtigen Amts, sagte Sibylle Zeuch vom Deutschen Reiseverband.
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