Bahn-Chaos wegen ICE-Kontrollen
MÜNCHEN - Zahlreiche Züge werden halbiert, enden früher oder fallen gleich ganz aus – weil wieder ein seltsamer Riss gefunden wurde. Und die Störungen halten an.
Wegen der überraschend angesetzten Sicherheitsüberprüfung der ICE-3- und ICE-T-Züge ist es gestern zu massiven Einschränkungen im Bahnverkehr gekommen – und das bleibt so bis Samstag.
Viele ICE sind nur in halber Länge unterwegs – die Folge sind völlig überfüllte Abteile. Manche fallen auch ganz aus. Davon war vor allem die Strecke Köln-Frankfurt betroffen. Teilweise wurden sie durch Busse ersetzt. Andere fahren nur Teilstrecken und zwingen die Fahrgäste zu häufigem Umsteigen: Die ICE-3-Strecke Dortmund-München „verkehrt grundsätzlich nur zwischen Köln und Stuttgart“, heißt es lapidar auf der Bahn-Homepage. Dort findet sich unter dem schönen Titel „Programm für Dienstag, 21.10.2008“ eine komplette Liste ausfallender oder eingeschränkter Verbindungen.
Die Strecken von und nach München kommen nach Auskunft eines hiesigen Bahnsprechers noch halbwegs glimpflich davon: Zwar sind beide Strecken nach Frankfurt (über Nürnberg und über Stuttgart) betroffen – insofern, als dort voraussichtlich noch bis zum Wochenende keine ICE mehr fahren. Allerdings werden ältere Intercity-Züge als Ersatz eingesetzt. Die Folge sind Verspätungen von rund zehn bis 15 Minuten. ICE-Sitzplatzreservierungen, die man noch vor Bekanntgabe der neuerlichen Kontrollen gemacht hat, sind hinfällig, werden auf Wunsch aber erstattet.
Die zusätzliche Wartung kam einigermaßen überraschend. Bereits nach der Entgleisung eines ICE am 9. Juli in Köln waren die Wagen der betroffenen Baureihe zurückgerufen und untersucht worden. Nun war vor zwei Wochen aber noch ein Riss in der Radsatzwelle eines Neigetechnik-ICE entdeckt worden.
- Themen:
- ICE