Baby verhungert - Mutter steht vor Gericht
Stendal - Die Verteidigerin der Frau hatte beantragt, die Öffentlichkeit von der Verhandlung auszuschließen. Das Gericht gab dem nicht statt. In der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft hieß es, die 23-Jährige habe ihren Sohn aus Bequemlichkeit nicht mit ausreichend Nahrung versorgt, so dass er im Oktober 2011 starb.
Der Notarzt, der in die Wohnung der Mutter gerufen worden war, berichtete als Zeuge, das Kind sei zu dem Zeitpunkt bereits sechs bis acht Stunden tot gewesen. Es habe puppenartig auf ihn gewirkt. "Das Kind war sehr klein und dünn." Die Totenstarre habe schon begonnen. Die Mutter habe apathisch gewirkt, nicht geweint oder hysterisch reagiert, berichtete der Mediziner. Auf die Frage, warum sie nicht früher Hilfe gerufen habe, sagte sie demnach, sie habe Angst gehabt. Der Arzt verständigte die Kriminalpolizei.