Aus Liebe: Eine Million für Prostituierte

ST. GALLEN - Der Mann war heftig verliebt: Ein Ex-Manager aus der Schweiz schenkte einer Prostituierte 1,5 Millionen Euro. Der Haken: Das Geld hatte er bei seinem Arbeitgeber ergaunert. Jetzt wurde er verurteilt.
Wenn Liebe blind macht: Der Ex-Manager einer Versicherung hat einer Schweizer Prostituierte rund 1,5 Millionen Franken (eine Mio Euro) geschenkt. Das Geld hatte er allerdings mit gefälschten Rechnungen bei seinem Arbeitgeber ergaunert. Deshalb wurde der 39 Jahre alte Mann am Donnerstag in St. Gallen zu zwei Jahren Haft mit Bewährung verurteilt. Das wegen gewerbsmäßigen Betrugs angeklagte 26 Jahre Call-Girl wurde dagegen freigesprochen.
Denn es sei nicht klar nachgewiesen worden, dass die Prostituierte dem Ex-Direktor eine Liebesbeziehung vorgetäuscht habe, meinte das Gericht. Der Mann, der seiner Geliebten auch noch sein privates Vermögen überlassen hatte, habe die zahlreichen Warnsignale einfach ignoriert und in hohem Maße leichtfertig gehandelt.
Der heftig verliebte Manager gab der Frau die 1,5 Millionen in nur zwei Jahren und in der Hoffnung, dass sie damit den Schritt zurück in ein bürgerliches Leben schaffte. Die dachte aber überhaupt nicht daran, sondern kaufte in großem Stil ein – unter anderem erwarb sie ein Haus in den USA. Ehrliches Schlusswort des Angeklagten: Die Liebe zu der Prostituierte habe ihn „blind, dumm und kriminell“ gemacht.
dpa