Aufgepasst! So ticken Frauen wirklich

Schuh-Tick? Telefonitis? Der Mann und seine Vorstellung vom weiblichen Geschlecht. Auch nach jahrelangem Zusammenleben versteht Er Sie oft nicht. Zehn AZ-Redakteurinnen geben Nachhilfe und erklären, warum Frauen sind, wie sie sind.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Illustration
dpa Illustration

Schuh-Tick? Telefonitis? Der Mann und seine Vorstellung vom weiblichen Geschlecht. Auch nach jahrelangem Zusammenleben versteht Er Sie oft nicht. Zehn AZ-Redakteurinnen geben Nachhilfe und erklären, warum Frauen sind, wie sie sind.

Kuscheln statt Sex?

Liebe Männer, bitte lest schön aufmerksam weiter. Denn jetzt kommt die wichtigste Betten-Botschaft des Tages: Wir Frauen lieben Sex! Mit Euch! Aber wir kuscheln auch wahnsinnig gerne und ständig und oft. Ist doch auch gar nicht schlimm. Im Gegenteil: Was gibt es Intimeres, als rangekuschelt am Mann seiner Träume einzuschlafen und auch wieder aufzuwachen? Die Löffelchen-Lage klingt dämlich, ist aber irre entzückend. Nie fühlt frau sich beschützter. Ewig-Migräne und Dauer-Menstruation plagen mich zum Glück nicht. Deshalb gibt es neben dem Kuscheln auch Sex. Männer, die kuscheln, sind sexy und wahnsinnig betörend. Vergesst das bitte nicht.

Kimberly Hoppe

Was genau sind links und rechts?

Warum können Frauen rechts und links nicht auseinanderhalten? Also, erstmal: Das können wir natürlich schon. Ich weiß immer, wohin ich will – nur fällt mir manchmal nicht so fix der Name dafür ein. Besonders bescheuert sind dann Tipps wie „Wo der Daumen links ist“, hilfreicher dagegen freundliche Hinweise wie „Zu dir“ oder „Zu mir“ (wir sprechen hier vom Autofahren). Ansonsten find’ ich es aber immer noch sinnvoller, tatsächlich zu wissen, wo’s langgeht – als die Himmelsrichtungen korrekt aufsagen zu können. Davon abgesehen, dass Old-School-Männer es vielleicht auch still genießen, wenn sie muntere, moderne Frauen leiten können. Wenigstens einmal.

Anja Timmermann

Warum machen sie nie das, was sie sagen?

Wir haben Bauchgefühl. Mal als sechster Sinn ausgelegt, als weibliche Intuition oder als Unberechenbarkeit. Das Gefühl sagt uns, was richtig und falsch ist. Daran glauben wir – bis wir uns entschieden haben. Und unbewusst den Kopf eingesetzt haben. Dann rumort der Bauch – wir machen das Gegenteil, weil es sich besser anfühlt. Ein Beispiel: Zum Essen ist Fisch geplant. Nur haben wir seit mittags Lust auf Steak – ungesund, fettig, sagt der Kopf. Kaum liegt der Fisch im, Korb wissen wir: Damit werden wir nicht glücklich. Und gehen zum Metzger. Verrückt? Klar. Aber mal ehrlich, liebe Männer: Ist es nicht das Unvorhersehbare, das ihr an uns auch so schätzt? Und denkt nur an eure Freude, wenn es Steak statt Fisch gibt.

Anne Kathrin Koophamel

Warum schauen sie täglich Serien?

Warum wir so besessen davon sind, immer am gleichen Tag vor der Glotze aufzuschlagen und eher morden würden, als einen Serientermin zu verpassen? Weil Träumen nicht selten schöner ist als die Wirklichkeit. Oder kennen Sie einen Otto-Normal-Mann, der so sexy operiert wie George Clooney alias Dr. Doug Ross in Emergency Room? Bei Patrick Dempsey, besser bekannt als Dr. Mc Dreamy, werde ich allwöchentlich mit tausenden meiner Artgenossinnen zum unheilbaren Krankheitsfall. Wobei ich im Moment auf Entzug gesetzt bin – Serienpause. Aber so ein Break kann auch ganz erholsam sein. Schließlich arbeite ich gerade die alten Sex-and-the-City-Staffeln ab.

Verena Duregger

Ständig neue Schuhe – warum?

Ist doch ganz einfach: Schuhe passen immer – selbst mit Weihnachtspfunden. Schuhe kann man quasi im Vorübergehen anprobieren – ohne sich vorher komplett zu entblättern. Schuhe muss man weder bügeln noch waschen. Schuhe machen kleine Frauen groß und kurze Beine lang. Schuhe sind prima, um neue Stile auszuprobieren, ohne zu sehr aufzufallen. Schuhe-Shoppen ist die beste Medizin gegen schlechte Laune – und eine Investition fürs Leben, wenn man die richtigen kauft. Und außerdem: Schuh-Liebe ist genetisch bedingt, festgelegt auf einem der X-Chromosome, die Wissenschaft hat den genauen Ort nur noch nicht gefunden. Sie sehen: Wir können gar nichts dafür...

Natalie Kettinger

Was denkst du, Schatz?

Was Mann (sich) denkt. Das ist oft so ein Mysterium wie die Socken, die als Paar in die Waschmaschine gehen und als Single herauskommen. Wenn wir ihn lieben, möchten wir alles mit ihm teilen und – ihn durchschauen. „Was denkst du?“ fragen wir, wenn er stumm neben uns auf den Himmel überm Wallberg schaut oder beim Candlelight-Dinner vor sich hin schweigt. Der erfahrene (Ehe-)Mann sagt: „Ich denke an dich, unsere heiße Nacht..“ Süßholz, das uns in gewissen Momenten auf der Zunge zergeht. Bringt er den absoluten Abturner: „An nichts“ – kriegen wir die Krise. Hat er nix im Kopf? Keine Fantasie? Die Frage stellt sich auch bei Mr. Überehrlich: „Ich überleg’ grad, wo es die günstigsten Winterreifen gibt.“ Darauf gibt’s nur eine Frage: „Liebst du mich noch?“

Renate Schramm

Warum gehen sie immer zu zweit auf die Toilette?

Ganz stimmt das nicht, wir Frauen können auch alleine auf die Toilette gehen. Nur – zu zweit macht’s einfach mehr Spaß. In den gekachelten Räumen lassen sich Dinge ganz privat besprechen, die am Tisch oder an der Bar aus verschiedenen Gründen nicht diskutiert werden können. Klatsch, Tratsch und Toilette: Manchmal muss das einfach sein. Neben dem kommunikativen Aspekt gibt es aber auch noch den kosmetischen. Obwohl Frauen gerne ihre Handtasche mit aufs Klo nehmen, hat die Freundin bestimmt noch einen Lipgloss oder Kajalstift, der besser ist. Also: Wir müssen nicht zu zweit auf die Toilette – wir tun es manchmal und dann nur aus einem einfachen Grund: Weil’s alleine fast langweilig ist.

Nadja Lebkuchen

Warum müssen sie über alles sofort reden und lange diskutieren?

Wir sind keine hysterischen Quasselstrippen. Wir haben nur das natürliche Bedürfnis, uns auszutauschen – wir wollen wissen, ob ihr das auch so seht, welches Kleid ihr schöner findet, ob ihr uns liebt. Wenn ihr nicht freiwillig damit rausrückt, fragen wir nach. Als Antwort ziehen wir ganze Sätze einem unbestimmten Brummen vor, das wisst ihr sicher, also fassen wir ein unbestimmtes Brummen auch mal als Beleidigung auf. Schlimmer ist Schweigen. Schweigen macht uns nervös. Gibt’s keinen Grund, sind wir beleidigt. Es gibt einen? Dann müssen wir sofort darüber reden. Diskutieren, streiten, trösten. Meist ist dann alles geklärt. Tausendmal besser als unheilvolles Schweigen. Wenn nicht? Reden wir später weiter.

Laura Kaufmann

Warum telefonieren sie so oft mit Eltern und Freundinnen?

Männer glauben ja, dass sie die Sonne im weiblichen Universum sind. Alles würde sich um sie drehen. Sollen die Kerle das doch glauben – und weiter über unser Telefonverhalten rätseln. Warum wir ständig mit Eltern und Freundinnen telefonieren? Wir beratschlagen uns einfach gerne mit anderen. Ob banal oder existentiell. Für jede Lebenslage haben wir einen Ansprechpartner auf den Kurzwahltasten im Handy gespeichert. Väter haben Tipps in Dingen wie Reifenwechsel und Steuern. Mütter sind Seelentröster nach verpatzten Prüfungen. Und beste Freundinnen Allzweckwaffen: Täglich gibt es zig Situationen, die sich gemeinsam bis ins Kleinste analysieren lassen. Das kann das sündhaft teure Paar Schuhe aus dem Schaufenster sein oder der Roman, den wir gerade lesen. Es führt dazu, dass auf dem Heimweg vom gemeinsamen Abendessen nochmal das Telefon klingelt und die Freundin sagt: „Was ich ganz vergessen hab’, zu erzählen...“

Vanessa Assmann

Warum schleppen sie große Taschen mit sich herum, in denen sie ewig kramen?

Mein Lieblingsstück ist aus braunem Leder. Ja, ich besitze viele Taschen. Keine Kelly-Sonstwas-Bag, dafür schöne Exemplare vom Flohmarkt oder quietschbunte Teile aus dem Urlaub. Wichtig ist: Sie müssen groß sein. Denn rein müssen: Handy, Ladegerät, Kalender, Schlüssel, Geldbeutel, iPod, Wimperntusche, Taschentücher, mindestens zwei Bücher, die AZ und Kaugummis. Außerdem befinden sich in meiner Tasche ein Löffel, kaputte Kopfhörer, die Kappe einer Colaflasche, lose Teebeutel und diverse leere Bonbon-Tüten. Ja, ich muss deshalb so viel kramen, weil ich so ein Chaos in meiner Tasche habe. Aber das Kramen hat auch etwas Meditatives. Man entdeckt immer wieder neue Schätze. Und seid doch mal ehrlich, Männer: Dank uns müsst Ihr Euch nicht mehr die Hosentaschen mit klobigen Geldbeuteln ausbeulen. Für Euren Kram ist auch noch Platz.

Annette Zoch

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.