Auf den Hund gekommen: Kalte Schnauzen im World Wide Wuff

Waldspaziergangs-Bekanntschaften sind offenbar out – moderne Hunde lernen Artgenossen jetzt virtuell kennen. Auf schnupper-mich.de gibt’s ein soziales Netzwerk wie „Facebook“.
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Waldspaziergangs-Bekanntschaften sind offenbar out – moderne Hunde lernen Artgenossen jetzt virtuell kennen. Auf schnupper-mich.de gibt’s ein soziales Netzwerk wie „Facebook“.

Hallo Minga-Waldi, wir wünschen dir nette Hundefreunde!“ So wird der Rauhaardackel im Netz begrüßt. „Minga-Waldi“ hat jetzt ein Profil auf schnupper-mich.de – ein Social Network wie StudiVZ, Facebook oder Lokalisten. Für Hunde. Hier kann er Fotos von sich hochladen, seine Vorlieben (Erdnussbutter) und Charaktereigenschaften (verspielt) preisgeben, alte Freunde wiedertreffen und neue finden.

Will Waldi das? „Sozialisierung ist für Hunde das A und O“, behauptet Markus Pintaske. Er hat das Netzwerk ins Leben gerufen – und als „Strunzmann“ den ersten Eintrag in meinem, äh, nein, Minga-Waldis Gästebuch hinterlassen. „Dackel finde ich super, ich habe einen als Nachbarshundefreund!“, schreibt er im Namen seiner französischen Bulldogge und hinterlässt statt lieben Grüßen einen „netten Pfotenabdruck“.

„Hunde sind Rudeltiere“, sagt Pintaske. Jedes Mitglied kann im „Eventkalender“ ein Treffen in seiner Stadt vorschlagen, auf den Profilen zeigt ein Entfernungsbarometer, wie weit der angeklickte Vierbeiner vom eigenen entfernt lebt. So soll eventuell auch ein echtes Beschnuppern zwischen „Minga-Waldi“ und „Strunzmann“ klappen.

Herrchen und Frauchen schreiben auf schnupper-mich.de stellvertretend für ihren haarigen Liebling Botschaften und Foreneinträge: „Ich bekomme Rinti aus der Dose, nun hat Frauchen gehört, dass Rinti nicht so gut sein soll – Stimmt das?“, fragt Bordeauxdogge „Sicl“. Der Ton ist auf der Seite Standard. „Leute auf der Hundewiese sprechen auch für ihr Tier“, sagt Pintaske. „Vielleicht ist das albern. Aber wen das stört, der muss ja nicht mitmachen.“

Seine Zielgruppe: Frauen mit Hund. Weil die sich angeblich eher in ihren Vierbeiner hineinfühlen können. Und sie klicken sich gern durch all die süßen Chihuahua-, Dackel- und Mopsbilder, „mach’ ich ja auch“, sagt Pintaske.

Wie groß das erst zwei Wochen alte Netzwerk letzlich wird, ist ihm nicht wichtig. Noch ist Bulldogge „Strunzmann“ Anführer eines relativ kleinen Rudels. „Ich bin in so vielen Netzwerken unterwegs, Facebook, Xing“, sagt Markus Pintaske, „da war es einfach an der Zeit, dass Strunzmann auch online geht.“

Laura Kaufmann

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