Asyl-Gegner geben nicht auf: Die braune Karte ist wieder da
München - Google kommt im Kampf gegen rassistische Inhalte seiner User offensichtlich nicht hinterher.
Erst vor wenigen Tagen hatte der Internetriese eine GoogleMap gelöscht, in der unter dem Titel "Kein Asylantenheim in meiner Nachbarschaft" alle geplanten und bereits bestehenden Asylunterkünfte der Republik eingezeichnet wurden. Google hatte damit dem tagelangen Druck von Bloggern, Twitterern und Medien nachgegeben, die mit dem Hashtag #braunkarte auf das fremdenfeindliche Dokument aufmerksam gemacht hatten.
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Die Befürchtungen, die Asylgegner würden sich damit nicht so einfach abspeisen lassen, haben sich jetzt bewahrheitet. Seit dem Wochenende ist eine Kopie der Karte wieder über den Google-Kartendienst "Mymaps" abrufbar. Zwar haben die Urheber den Titel der Karte deutlich abgeschwächt, worauf die "Übersicht zu Asylantenheimen in Deutschland" abzielt, wird aber durch die angegebene Mailadresse deutlich, an die User noch nicht erfasste Standorte schicken sollen.
Ob es sich bei der Adresse "kein-asylantenheim@gmx.de" um Dummheit oder Absicht seitens der Urheber handelt, darf jeder selbst entscheiden. Fest steht: Den offensichtlich rassistischen Hintergrund der Karte kann auch die wenig glaubwürdige Beschreibung "Wir bejahen den grundsätzlichen Anspruch auf Asyl, lehnen aber Asylmißbrauch kategorisch ab." nicht kaschieren.
Um Google auf diesen erneuten Verstoß gegen seine Richtlinien und Nutzungsbedingungen aufmerksam zu machen, können Nutzer die neue braune Karte über das kleine Zahnrädchen im oberen rechten Bildschirmeck als "unangemessenen Inhalt" melden.