Arzt ließ Michael Jackson mit Narkosemittel allein
NEW YORK - Michael Jacksons Arzt Conrad Murray soll dem "King of Pop" das Narkosemittel Propofol verabreicht haben und den Sänger anschließend allein gelassen haben. Jackson starb im Juni an Herzversagen.
Michael Jacksons Privatarzt Conrad Murray soll dem „King of Pop“ eigenen Angaben zufolge das gefährliche Narkosemittel Propofol verabreicht und ihn dann alleingelassen haben. Das berichtete die „Los Angeles Times“ am Freitag unter Hinweis auf drei Informanten, die mit den Ermittlungen vertraut sind. Murray habe dies selbst zwei Tage nach Jacksons Tod bei einer polizeilichen Vernehmung eingeräumt, schrieb das Blatt.
Der Sänger war am 25. Juni unerwartet an Herzversagen gestorben. Gegen seinen Privatarzt wird wegen des Verdachts auf Totschlag ermittelt. Angeblich soll er bei der Vernehmung zugegeben haben, Jackson wegen dessen Schlafstörungen mehrmals Propofol verabreicht zu haben. Das schnell wirkende Mittel soll nur unter ärztlicher Aufsicht gegeben werden.
In der Nacht vor dem Tod sei der Sänger erschöpft von langen Proben nach Hause gekommen und habe erneut nicht einschlafen können, so den Angaben zufolge die Schilderung des Arztes. Er habe ihm erneut das Betäubungsmittel gegeben und sei dann für einige Telefonate aus dem Raum gegangen. Nach seiner Rückkehr habe Jackson bereits nicht mehr geatmet, berichteten die Informanten.
Unklar ist den Angaben zufolge, wie lange der Kardiologe den Popstar allein ließ. Als er zurückkam, versuchte er noch, ihn wiederzubeleben, allerdings ohne Erfolg. Murray war seit Mai für monatlich 150 000 Dollar bei Jackson angestellt und sollte ihn auf seine Konzerttour nach London begleiten.
Mit Spannung erwarten Jackson-Fans derweil die geplante Versteigerung des legendären „Moonwalk“-Handschuhs im November. Der Verkauf könnte 40 000 bis 60 000 Dollar einbringen, teilte das US-Auktionshaus Julien's am Donnerstag mit. Jackson trug den Glitzer-Handschuh 1983 bei seinem berühmten „Moonwalk“-Auftritt zu dem Song „Billie Jean“ während einer Motown-Fernseh-Gala. Insgesamt hat der Popstar seit seinem Tod mit einem Filmvertrag und mehreren Werbeverträgen bereits 100 Millionen Dollar (70 Millionen Euro) verdient.
dpa
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