Annemarie, Dieter und die "Bitch"-Aufregung

Dass Dieter Bohlen mitunter an verbalem Durchfall leidet, ist bekannt. Sein letzter Ausfall traf Annemarie. Wie schlimm die Attacke gewesen sei, habe sie erst richtig gemerkt, als die blassen Gesichter der Mitkandidaten auf sie gestarrt hätten.
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Annemarie Eilfeld
dpa Annemarie Eilfeld

Dass Dieter Bohlen mitunter an verbalem Durchfall leidet, ist bekannt. Sein letzter Ausfall traf Annemarie. Wie schlimm die Attacke gewesen sei, habe sie erst richtig gemerkt, als die blassen Gesichter der Mitkandidaten auf sie gestarrt hätten.

Einmal mehr hat Produzent und Juror Dieter Bohlen mit seinem losen Mundwerk Wirbel ausgelöst: In der RTL-Casting-Show «Deutschland sucht den Superstar» (DSDS) bezeichnete er Kandidatin Annemarie Eilfeld als «Bitch», was unter anderem mit «Prostituierte» und «Prostituierte» übersetzt werden kann. Während die «DSDS»-Kandidatin von einem «Schlag in die Fresse» sprach, erklärte Bohlen, er könne die ganze Aufregung um seine Äußerung nicht verstehen.

Die 18 Jahre alte Annemarie hatte am Samstag den Song «Bailando» von Loona vorgetragen. Juror Bohlen erklärte daraufhin, das Original sei ja noch «ganz charming», aber dann an Annemarie gerichtet: «... wenn so eine 'Bitch' so eine Nummer singt...». Laut Wörterbuch bedeutet «Bitch» sowohl «Prostituierte» und «Schlampe» als auch «Miststück» und «Zicke» sowie im biologischen Sinne auch «Hündin».

«'Bitch' war zu viel»

«Nach dem 'Bitch'-Hammer von Dieter dachte ich erst mal: 'Jetzt kräftig schlucken, Annemarie!' Das war schon ein Schlag in die Fresse - mit Anlauf!», sagte die DSDS-Kandidatin. Ihr sei klargewesen, dass die Jury sie nicht im Lob ertränken wolle. «Aber 'Bitch' war zu viel. So bepöbeln sich Teenies auf dem Schulhof. Die nicht wissen, dass das ein dickes Schimpfwort ist. Respektlos? Ja! Frech? Lustig? Nein! So redet man nicht mit einem Mädchen. Das hat mich getroffen.» Wie schlimm die Attacke gewesen sei, habe sie erst richtig gemerkt, als die blassen Gesichter der Mitkandidaten Daniel und Dominik auf sie gestarrt hätten. «Die wären für mich stellvertretend fast umgekippt», sagte sie. Auch ihre Eltern seien verärgert gewesen. Trotzdem habe sie sich nicht die Blöße geben wollen, vor Bohlen in Tränen auszubrechen.

Übersetzungen aus Wörterbuch oft nicht mehr zeitgemäß

«Ich kann die ganze Aufregung nicht verstehen», hielt Bohlen im Zentralorgan der «DSDS»-Berichterstattung dagegen. Sprache verändere sich, und Übersetzungen aus dem Wörterbuch seien oft nicht mehr zeitgemäß und zutreffend. «Bitch» sei «heutzutage eher eine provozierende Frau, die mit ihren erotischen Reizen spielt», sagte Bohlen. Selbst die zweifache Mutter Britney Spears singe in ihrem neuen Song: «I'm Britney, Britney Bitch.» Da könne ihm keiner sagen, dass sich Spears selbst als Schlampe oder Prostituierte bezeichne.

«Ich bleib dabei: Annemarie ist eine 'Bitch'. Eine provozierende Frau und Sängerin, die auf der Bühne mit ihren erotischen Reizen spielt. Und das nicht mal schlecht. Wer mich jetzt noch missverstehen will, der soll's ruhig tun. Die anderen wissen, wie es gemeint war.»

Bohlen hat mit seinen vermeintlich lockeren Äußerungen immer wieder für Kritik gesorgt. Zuletzt schaltete sich sogar die EU-Grundrechte-Agentur ein, die ihm die Diskriminierung sexueller Minderheiten vorwarf. Bohlen habe einen schwulen Kandidaten öffentlich verunglimpft, als er zu dessen «DSDS»-Auftritt bemerkte, es handele sich nicht um einen Tuntenball oder eine Transenshow, lautete der Vorwurf. Besagter Kandidat mit Namen Benny Kieckhäben wurde im Übrigen am Samstag von den Zuschauern rausgewählt. (AP/nz)

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