Alpengletscher schmelzen weiter
Wegen steigender Temperaturen sind die österreichischen Alpengletscher 2011 zunehmend abgeschmolzen. Das Jahr war deutlich wärmer als der Durchschnitt.
Innsbruck/Wien - Die Alpengletscher in Österreich sind wegen der steigenden Temperaturen weiter auf dem Rückzug. 97 Prozent der Gletscher sind im vergangenen Jahr geschrumpft, wie der Gletschermessdienst des österreichischen Alpenvereins festgestellt hat.
Kein einziger der 95 vermessenen Gletscher habe sich vergrößert. Der Frühsommer 2011 sei deutlich wärmer gewesen als im Durchschnitt, so dass die Gletscherschmelze früher eingesetzt habe, erklärte der Alpenverein am Freitag. In den Kälteperioden habe es zudem weniger neues Eis gegeben.
Auch der kühle Juli und die Schneefälle im September hätten die extrem warmen Spätsommermonate nicht ausgeglichen. "Gerade in den Monaten, in denen in guten Gletscherjahren noch deutlich Zuwächse der Schneedecke verzeichnet werden können, startete 2011 schon die Schmelzsaison." Um 50 bis 60 Meter seien einige Gletscher zurückgegangen. Bei 15 Gletschern habe es Längenverluste von mehr als 30 Metern gegeben. Der Rückgang des Eises sei noch größer als im Vorjahr.
Gletscher sind riesige Eismassen, die unter bestimmten Bedingungen aus gepresstem Schnee entstehen. Ihr Wachsen oder Schrumpfen liefert Hinweise auf die Entwicklung des Klimas.