Allgäuer Bergführer wird Zeuge des Absturzes
Paris/Düsseldorf - Stefan Neuhauser traute seine Ohren nicht: Als er zusammen mit sechs Kunden im Vallon du Crachet den Pulverschnee genießt, zerreißt plötzlich ein Dröhnen die Stille. "Sehr laut, sehr ungewöhlich", beschreibt er das Geräusch im Gespräch mit der Augsburger Allgemeinen Zeitung. Minutenlang sei der Lärm zu hören gewesen. "Ganz so, als ob ein Flugzeug noch einmal durchstartet."
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Doch in dem Augenblick hat Neuhauser keine Ahnung, welches Drama sich zuträgt. Die Gruppe schaut in den Himmel, den Germanwings-Airbus aber können sie nicht sehen. Er ist schon zu weit in die Tiefe gerast, über 2000 Meter hohe Berge versperren den Blick auf die Katastrophe. Die Tourengeher rätseln, dann plötzlich: "Schlagartig ist es ganz still", schildert Neuhauser.
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Kurze Zeit später erreicht die Gruppe eine Berghütte. Erst dort erfährt sie, was tatsächlich passiert ist. Und kann es zunächst nicht fassen: „An so was denkt man natürlich nicht“, sagt Neuhauser.
Nicht einmal zehn Kilometer waren er und seine Begleiter von der Gegend entfernt, in der Flugzeugtrümmer aufschlugen und 150 Menschen starben.
Ein für die Aufklärung der Katastrophe möglicherweise wichtiger Hinweis: Eine Explosion haben die Skibergsteiger nicht gehört.
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